Dieser Lokalbesuch heute war auch wieder einmal unter dem Titel: „Es kommt nur auf die inneren Werte an!“. Von außen hat das Lokal, so meint man, schon die besten Jahre hinter sich, und die zahlreichen Plakatständer machen es auch nicht unbedingt attraktiver.
Aber den wahren Schock erfährt der...Mehr anzeigenDieser Lokalbesuch heute war auch wieder einmal unter dem Titel: „Es kommt nur auf die inneren Werte an!“. Von außen hat das Lokal, so meint man, schon die besten Jahre hinter sich, und die zahlreichen Plakatständer machen es auch nicht unbedingt attraktiver.
Aber den wahren Schock erfährt der Gast, wenn er die paar Stufen im Foyer zum eigentlichen Lokaleingang hinaufgeht, denn jetzt kommt der Blick auf das wohl schlimmste Entrée eines Lokals, das ich bisher erlebt habe (siehe Foto).
„Willkommen im Lokal!“ oder doch in der Rumpelkammer, bei der Altpapiersammlung oder im Chaoslager, oder wo auch immer…ab nun nur mit schwersten Bedenken aber mit größtem inneren Forscherdrang öffnete ich die innere Lokaltüre.
Unglaublich, dass ein Lokalinhaber eines vom Interieur her ansprechenden, sauberen und attraktiven Lokals, täglich an diesem Misthaufen vorbeigeht und nichts, absolut nichts dagegen unternimmt. Für die unwissenden Gäste (bis heute auch ich dazugehörend) ist es aber nach dem eher nicht ansprechenden Lokaläußeren der zweite negative optische Eindruck, den man wahrnimmt. Das darf einfach nicht sein, keine Diskussion!
Vorbei an der Buddha-Statue (schnell noch Bäuchlein streicheln) steht man in einem L-förmigen sehr sauberen und hellen Lokal vor einer gepflegten Schank und der Küche bzw. Show-Küche – alles tadellos sauber. Links und rechts vom Eingang sind die Buffets aufgebaut, die überaus imposant wirken. Ich machte nur einen kurzen Blick über die Buffet- und Teppanyaki- bzw. Wok-Angebote, bemerkte aber bei den Fertigspeisen die üblichen Verdächtigen ohne dass eine Besonderheit herausgestochen hätte.
Das Frischbuffet (Teppanyaki oder Wok) für Fisch und Meeresfrüchte (auch Muscheln) war sehr sauber und adrett, auf ausreichend Eis gekühlt, das fiel positiv auf, ebenso wie der Pangasius, der aber negativ. Sensationell ist sicher der Preis von EUR 6,90 unter der Woche zu Mittag, der hier für das Buffet verlangt wird – inklusive Teppanyaki und/oder Wok! Das Sushi- & Maki-Angebot ist übersichtlich aber recht ansprechend sortiert, so man nicht nur Sushi & Maki will. Herausgestochen hat für mich auch noch das Buffetangebot für frisches Gemüse und Salate – da gibt’s oftmals deutlich weniger an Auswahl.
Grundsätzlich wurde ich zwar freundlich begrüßt als ich eintrat, aber das war es dann auch schon – gut, es war ausreichend Platz, so wählte ich meinen Tisch selbst. Mir machte das Lokal einen ziemlich neu renovierten Eindruck, es war alles so frisch ausgemalt, hell und sauber. Bequeme Polstersessel oder -bänke, schwere Holz-Glanz-Tische, alles wirklich sehr beeindruckend – wenn man da an die „Außenerlebnisse“ denkt… - eine wunderschön beleuchtete Decke…wirklich geschmackvoll und adrett.
Eine der zahlreich herumschwirrenden und stets lächelnden Bedienungen nahm dann meine Bestellung auf:
Vorspeise „Gebackene Wun-Tun“ (oder „Wan-Tan“ – EUR 2,80) – sehr, sehr heiß an den Tisch gekommen, wunderbar kross, aber trocken und nichts fettig am Teller. Die Füllung war ein Gedicht und ließ mich darauf schließen, dass die hier hausgemacht wurden (siehe Foto eines „zerstörten Wun-Tun“). Mit frischem Schnittlauch in der Fülle! Die klare Knoblauchsauce war ungewöhnlich, kalt serviert und sehr „essiglastig“, sodass ich mich entschied, die übliche dunkle Soja-Knoblauchsauce vom Buffet zu ordern. Das war dann perfekt, weil passend und auch warm – SEHR GUT. Die Sauce wurde nicht extra verrechnet.
Hauptspeise „Gan-Bian Rindfleisch“ (oder „Gan Ben“, „Gan Bien“, „Gan Ban“, „Gan Bin“ oder „Gan Bao“, etc. – EUR 9,50) – hier, wie auf der Karte angegeben (ist auch so eigentlich authentisch), ohne Backteig aber doppelt gebraten. Die Kunst wäre, das Fleisch durch eigenen Saft mit kaum Fett kross zu braten, ohne dass es „tot“ ist. Serviert wurde es auf einer sehr ansprechenden Platte, die allerdings etwas nervig war, weil der Boden so bombiert war, dass sie keinen ordentlichen Stand hatte. Zunächst befürchtete ich schon (da sehr dunkel), dass das Fleisch angebrannt bzw. bitter schmecken würde. Das war aber keineswegs der Fall. Es war wirklich sehr kross gebraten, da die Fleischstücke aber in sehr dünne Streifen geschnitten waren, leider eben auch schon etwas trocken. Geschmacklich hatte es mich beeindruckt, denn es war wunderbar gewürzt, durch frische Pfefferoni wirklich pikant. Das Gemüse generell war sehr knackig und keineswegs übergart. Die Dekoration, ein Sprossensalat, war übrigens ausgezeichnet. Die Hauptzutat aber, eben das Rind, ist aber bedauerlicher Weise nicht ganz, wie gewünscht, gelungen, wenn auch die Fleischqualität mehr als zufriedenstellend war – daher ein GUT. Die Portion war auch mehr als ausreichend, und der Reis dazu kostete EUR 1,10.
Ein Krügerl tadelloses Bier vom Fass (Gösser, EUR 2,90!) rundete den Genuss ab. Beim Abräumen des Geschirrs wurde ich zwar gefragt, ob es geschmeckt habe, aber meine Antwort „Leider war das Fleisch schon etwas trocken“ wurde mit einem freundlichen Lächeln und einem „Danke schön“ entgegengenommen. Das ist ein Problem hier – echte Kommunikation außerhalb der Speisennummern laut Karte ist hier mit dem Personal eher schwierig, wenn auch durchwegs alle sehr freundlich sind. Daher auch nur ein GUT – Fragen, Wünsche oder Anregungen vom Gast müssen verstanden und beantwortet werden können.
Die Speisekarte bietet auch noch zu den „normalen“ Chinesischen Standardspeisen einige Dim-Sum-Spezialitäten (Teigtäschchen mit verschiedenen Füllungen wie Garnelen, Wasserkastanien etc. – um EUR 4,00) sowie eine erlesene Auswahl von Thailändischen Spezialitäten (z.B. „Gäng Ped Tord“, „Ped Yanf Gäng“ oder „Ped Yang Gai“ – siehe eingescannte Karte). Leider steht auf der Karte im Lokal auch die Haiflossensuppe – eine Diskussion mit dem Servicepersonal darüber musste ich aber leider aus bereits genannten Gründen abbrechen. Ich appelliere nur an alle Gäste, diese keinesfalls zu bestellen – nur so bekommen wir dieses „Verbrechen an der Tierwelt“ aus den Karten Chinesischer / Asiatischer Restaurants.
Das Lokal besitzt einen Raucherbereich, der wirklich optimal abgetrennt (automatisch schließende Glastüren) und genauso attraktiv gestaltet wurde, wie der NR-Bereich. Mit Afrikanischer Nativmalerei an der Wand, die natürlich nur „suboptimal“ hierher passt, muss man in diesem Lokal leben. Es gibt keine Warmhalteplatten und auch keinen Pflaumenwein beim Bezahlen, was ebenfalls auf bemühte Authentizität schließen lässt. Die Sanitäranlagen sind genauso sauber und modern wie das Lokal – also in einem TOP-Zustand.
Fazit: ich empfehle das Lokal wirklich jedem/r, wiewohl ich heute bei meiner Hauptspeise Abstriche machen musste. Ein sehr günstiges und ausreichend üppiges Buffet mit Teppanyaki und/oder Wok steht im Preis inkludiert zur Auswahl. Der Abhol- & Lieferservice wird offensichtlich sehr häufig in Anspruch genommen – ein gutes Zeichen. Kindersitze sind vorhanden, alle Kreditkarten werden akzeptiert, und die Wartezeiten auf die Speisen á la carte sind trotz Mittagszeit (Teppanyaki & Wok) sehr zufriedenstellend.
Schön auch, dass hier offensichtlich kein Glutamat verwendet wird!
Die Öffnungszeiten sind sehr familienfreundlich und die Erreichbarkeit mit den Öffis (Linie 62) ist sehr einfach. Daher von mir eine Empfehlung mit ruhigem Gewissen und eine Bewertung in diesem Rahmen.
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Eben. Das ist ja das Drama, dass "günstig" das Einzige ist, was zählt.