Mi, 2. Apr 2025

Duspara (Wien) Bewertung

am 8. Mai 2017
SpeisenAmbienteService
Endlich sollte es mal ins Duspara gehen. Die Vorfreude war groß: Wir waren schon damals vom Südländer recht angetan und wollten seit der Neuübernahme schon eine ganze Weile die Küche des Duspara probieren, zumal uns viele unserer Freunde diese aufs Wärmste empfohlen haben. So betraten wir pünktlich um 19:30 das Restaurant. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch noch im Südländer wurde kaum etwas verändert, die Sitzordnung wirkte nicht mehr ganz so gedrängt, nach wie vor ist der Charme des Lokals ganz sicher nicht das größte Asset. Das Lokal war in dem Abend auch nur halbvoll, was in dem Fall bedeutet, dass neben uns noch 7 Gäste anwesend waren, ja, das Duspara ist überschaubar groß.

Der sehr, sehr freundliche Kellner brachte uns dann bald die Karte, nahm unseren Aperitifwunsch auf (ganz klassisch ein Brut Rosé vom Bründlmayer sollte es werden) und klärte uns noch über ein paar zusätzliche Gerichte die nicht in der Karte standen auf. Wir entschieden uns dann doch recht rasch für das Überraschungsmenü, das es in 4, 5 oder 6 Gängen gibt – 5 Gänge wollten wir uns heute gönnen. Wir waren sehr gespannt und vor Allem schon mal vom Preis angetan: € 38,00 für die 5 Gänge sollte das Menü kosten, ein wahrlich fairer Preis.

Gänseleberparfait
Als ersten Gang gabe es ein Gänseleberparfait auf einem Stück getoastetem Brioche, das Parfait wurde als Nockerl am Brioche angerichtet. Dazu gab es unterschiedlich Fruchtiges: Quittengelee, eingelegte Kumquats (wunderbarer der intensive Geschmack der Kumquats, die Schale ganz glatt, dürfte etwas geliert gewesen sein, allein das ein Gedicht!), Mangogelee (mit einem feinen Touch von Ingwer wenn ich mich nicht getäuscht habe), Preiselbeeren und eingelegte Schalotte (ganz feiner und milder Geschmack). Das Parfait an sich war sehr, sehr cremig und mild. Ein Gang der uns gleich gänzlich begeistern konnte, auch wenn das Parfait für den hartgesottenen Gänseleberfan vielleicht etwas zu mild war.

Dreierlei Suppen
Auf einem länglichen Holzbrett wurden 3 Thermogläser mit Suppe serviert, die Thermogläser waren wichtig, da man sich sonst fürchterlich die Finger verbrannt hätte – aus meiner Sicht waren die Suppen auch deutlich zu heiß serviert, so hieß es erstmal warten, man wollte sich ja nicht die Geschmacksknospen schon beim zweiten Gang komplett verbrennen. Das Trio bestand aus einer Karotten-Ingwer Suppe (schöne Ingwerschärfe aber für mich einfach zu lind, die Karotte hätte noch deutlicher sein dürfen, in Summe leider etwas enttäuschen, aus dem Thema kann man mehr machen wie ich finde), einer Selleriesuppe (auch hier: für meinen Geschmack einfach zu wenig intensiv, auch die Sellerie gibt da mehr her) und einer Tomaten-Kokos Suppe (die mit großem Abstand beste Variation: schöne Säure von den Paradeisern und vermutlich ein Spritzer Essig, ein klein bißchen Pfeffer Schärfe, der leicht süße Kokos gerade so merkbar, aber hat das Gericht perfekt abgerundet). Die Paradeiser-Kokos Suppe hat diesen Gang gerettet, die zwei anderen Suppen konnten mich nicht wirklich überzeugen.

Rehbutterschnitzel
… oder einfach gesagt „Fleischlaberl“. Das Laibchen sehr fein gebraten, überraschend intensiver Wildgeschmack, sehr überzeugend! Dazu gab es Spitzkraut, Pürree aus Traubenmost-Senf (spannend im Geschmack, schönes Spiel aus Säure, Süße und sehr cremig) sowie die schon aus dem ersten Gang bekannten eingelegten Schalotten. Ein sehr solider Gang!

Roastbeef
Gleich vorab: Mein absoluter Favorite! Schon beim Vorstellen der Gerichte, die nicht auf der Karte stand (Roastbeef im Ganzen gebraten mit Spargel) dachte ich: Wow, vielleicht ist das ja im Menü mit dabei. Gott sei Dank wars dann auch so. Am Teller gab es zwei recht dünn geschnittene Scheiben Roastbeef, wunderbar rosa, ganz zart, herrlicher Geschmack. Dazu weiße Bohnen und Kräuterpolenta (gut, auf die hätte ich verzichten können) sowie weißer Spargel. Der Spargel schien mir nach dem Kochen in der Pfanne noch leicht karamellisiert, da er eine ganz leichte Süße hatte, die perfekt mit dem Spargel harmonierte! (Notiz an mich selbst für das nächste Spargelgericht zu Hause…). Alles in allem ein wunderbarer, geradliniger Gang. Ganz toll!

Cheesecake
Okay: Der Fairness halber muss man sagen, dass ich nicht soooo der Cheescake Fan bin, deshalb fand ich das Dessert gut, so richtig umgerissen hat es mich nicht. Was mich dabei allerdings umgeschmissen hat war das Erdbeersorbet dazu, das war unglaublich intensiv im Geschmack!

Dazu gönnten wir uns aus der ehrlicherweise eher übersichtlichen Weinkarte einen gemischten Satz vom Wieninger, zum Abschluss gab es noch einen (richtig guten) Espresso, ganz ohne "N" vorm "Espresso"....

Unser Fazit: Auch wir können das Duspara uneingeschränkt empfehlen. Auch wenn die Location doch einiges an Charme vermissen lässt, so macht das sehr, sehr freundliche und herzliche Service des Kellners (der an diesem Abend eine One-Man-Show war, was auch der Größe des Lokals entsprechend war) das wieder wett. Die Küche ist nicht übertrieben originell oder kreativ, versucht das aber auch gar nicht zu sein. Die Gerichte waren (bis auf die Suppen) über alle Gänge hinweg sehr gelungen, schön präsentiert und konnten mit der einen oder anderen geschmacklichen Überraschung aufwarten, seien es die gelierten Kumquats oder den leicht karamellisierten Spargel. Und das Ganze gibt es dann inkl. einer Flasche Wein, zwei Glas Bründlmayer Brut Rose und Kaffee danach um nicht allzuviel über der € 100,00 Grenze für 2 Personen. Ein mehr als fairer Deal, wir werden ganz sicher wieder kommen zu einem unaufgeregten Abend Essen. Danke!
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