Ein langer Arbeitstag und fehlende Ideen sind keine optimale Kombination, wenn es darum geht am Abend selbst noch etwas zu kochen. Wenn der Hunger parallel dazu noch quält hilft nur der Blick in die RETE - ToDo Liste und genau der führte uns gestern Abend in die Morellenfeldgasse ins Lokal „Der G...Mehr anzeigenEin langer Arbeitstag und fehlende Ideen sind keine optimale Kombination, wenn es darum geht am Abend selbst noch etwas zu kochen. Wenn der Hunger parallel dazu noch quält hilft nur der Blick in die RETE - ToDo Liste und genau der führte uns gestern Abend in die Morellenfeldgasse ins Lokal „Der Grieche“.
Das Restaurant liegt unweit der TU, inmitten der blauen Zone, Parkplätze sind allerdings rar. Über eine Stufe geht’s ins Lokal – auch der Weg zum WC verläuft aufgrund von Stufen nach oben nicht ganz barrierefrei.
Wir hatten keine Reservierung, die war aber auch nicht notwendig, denn bei unserem Eintreffen kurz vor 19 Uhr war keiner der rund 10 Tische besetzt. Wir wurden von der für das Service zuständigen Chefin freundlich begrüßt (die Schwester und Co-Chefin agiert in der Küche) und hatten die freie Tischwahl. Am Tisch lagen die Mittagskarte bzw. der Menü-Wochenplan neben der sauberen Menage, das Tischtuch zierte leichte Spuren von früheren Gästen. Die Speisekarte wird uns gereicht, kein Stress bei der Getränkebestellung. Die Karte ist gut sortiert und bietet durch die Bank die griechischen Klassiker.
Dem Gastraum wurde sehr behutsam griechisches Flair eingehaucht. Lediglich die große Raumhöhe (nur schwer zu beeinflussen) und das relativ helle Licht (schon eher beeinflussbar) verringern den Gemütlichkeitsfaktor ein wenig. Sehr gelungen fand ich die „Einfassung“ der Theke mit symbolischen ionischen Säulen, die sich auch an der Außenseite des Lokals wiederfinden. Neben dem Hauptgastraum befinden sich einige weitere Tische in einem kleineren, zweiten Raum, von dem aus auch die WC´s begehbar sind.
Zu den Speisen: Wir wählen „Pikilia Mezes“ – die Auswahl von kalten Vorspeisen für eine Person als gemeinsame Vorspeise. Diese wird in fast schon Hauptspeisengröße auf einem Teller mit Vorlegebesteck serviert, wir bekommen zwei kleinere Teller separat dazu. Weißbrot wird vorgeschnitten im Körberl eingestellt.
Am Teller finden sich Tsatsiki (geschmacklich gut, gute Knoblauchnote), Tarama (Fischeiersalat – salzig, sehr gut), Melizanosalata (Melanzanicreme – sehr mild im Geschmack, für mich die schwächste Komponente am Teller), Tonos (Thunfischsalat – cremig, gut aber nicht außergewöhnlich), Dolmadakia (gefüllte Weinblätter – gut, aber vermutlich vorgefertigt aus dem Glas?), griechischer Schafskäse und Oliven (beides ok). Die Garnitur bestand aus Tomaten und Gurkenstückchen.
Gegrilltes Hühnerbrustfilet gefüllt mit Feta, mit gebratenem Reis (Euro 9,70) für Fr. bluesky. Eine stattliche Portion Reis mit allerlei Paprika- und Karottenstückchen, Mais und Pilzen wird serviert, obenauf das Hühnerfilet nicht nur gefüllt mit Feta, sondern auch mit Käse überbacken. Als Garnitur dient eine Zitronenspalte. Der Reis ist nicht ganz körnig aber geschmacklich ok, das Filet ist gut gewürzt, der Feta passt gut zum Huhn.
Bekri Meze – Schweinsmedaillons mit Käse überbacken und scharfer Sauce (Euro 10,80). Das Gericht wird in einem tiefen Suppenteller mit einem Löffel serviert – wie ohne Messer das Fleisch zerteilt werden sollte, erschließt sich mir nicht ganz, ich bediene mich aber am aufgedeckten Besteck am nachbarlichen Sitzplatz. Die dünnflüssige Sauce ist angenehm scharf und beinhaltet zerkleinerte Stücke Paprika. Ebenfalls am Teller befindet sich eine kleinere Portion Reis – identisch zur Beilage vom Hühnerbrustfilet. Die Medaillons sind mit Käse überbacken und teilweise zart, teilweise etwas bissfester.
Das Service agiert freundlich aber auch ein wenig südländisch gemütlich, passend zur Ausrichtung des Lokals. Die Rechnung wird nach kurzem Hinweis gebracht – für die Vorspeise, beide Hauptspeisen, einen kleinen Bier und einem großen Apfelsaft mit Leitungswasser fallen Euro 32,80 an.
Etwas verstörend für mich: mein Trinkgeld wird auch nach nochmaligem Hinweis bis auf 20 Cent nicht angenommen – ist mir auch noch nicht passiert, aber ok.
Zum Fazit: Das Ambiente ist ein wenig reduziert aber mit nettem griechischem Einschlag. Das Service agiert freundlich und der Ausrichtung des Lokales entsprechend. Die von uns gegessenen Speisen waren weitgehend gut, ohne nachdrückliche Geschmackserlebnisse – für einen Besuch zwischendurch durchaus empfehlenswert.
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