Cafe Gloriette (Wien) Bewertung
Ich war anläßlich einer Feier in einer geschlossenen Gesellschaft auf der Gloriette, insofern ist mein Bericht vielleicht nicht ganz typisch für das Lokal, sehr wohl aber atmosphärisch. Keine Frage, die Location ist einzigartig, der Blick ist großartig, es ist sehr schön renoviert und die Beleuchtung ist klug gesetzt. Die Bar, hinter der sich die Küche versteckt, ist von ausgesuchter und nüchterner Scheußlichkeit, wohl ein Relikt aus den 50er Jahren. Dieser Klotz stört den Gesamteindruck gewaltig. Die typischen Vorspeisen waren gut und noch das Beste an diesem Abend (Melone mit Prosciutto, Vitello tonnato, Rächerfische, Meeresfrüchtesalat, Mozarella mt Tomaten, Nudelsalat mit Shrimps, ...) die Hauptspeisen waren nichts Besonderes: Lamm in zu dunkler Sauce, um wahr zu sein, Gnocchi mit Pilzen, gegrillte Meeresfrüchtespieße (die verhungertes Shrimps haben sicher nie das Meer gesehen), gebratener Branzino,... Mehr als solide gekocht kann man diese Speisen nicht bezeichnen. Als Nachspeisen gab es winzig geschnittene Tortenstücke, wie Tiramisu oder Mandelschnitte, Profiteroles, alles sehr labbrig und eher geschmacklos, sowie eine Crème brulée, die diesen Namen nicht verdient, es war eher ein zu dicker Pudding, der nicht einmal nach Chemie geschmeckt hat. Das schlimmste war das Personal: die Köche bei den Hauptspeisen waren motiviert und freundlich, mit zunehmender Dauer der Veranstaltung wurden die männlichen und weiblichen Kellner nachlässiger und unaufmerksamer. Der Löffel, der in die Vorspeise gerutscht war, hat niemanden interessiert, ein zweiter Löffel war nicht zu sehen. Später stand dann das vornehmlich weibliche junge Personal vor dem Buffet und hat sich lachend in einer fremden Sprache unterhalten, das ist keine Visitenkarte für Wien und die Cateringfirma. Fazit: nicht einmal Touristen aus Fernost würde ich in die Gloriette führen, Wien hat viele bessere und schönere Lokale zu bieten.
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