Dieses Wochenende waren wir, eine Gruppe von 10 Personen, zwei mal beim Weinek. Idyllisch gelegen in den Weinbergen, mit weitem Blick über die Landschaft, ist es ein herrliches Platzerl an heißen Sommertagen. Man kann hinter dem Haus im Schatten sitzen oder davor, wo Sonnenschirme vor der Sonne s...Mehr anzeigenDieses Wochenende waren wir, eine Gruppe von 10 Personen, zwei mal beim Weinek. Idyllisch gelegen in den Weinbergen, mit weitem Blick über die Landschaft, ist es ein herrliches Platzerl an heißen Sommertagen. Man kann hinter dem Haus im Schatten sitzen oder davor, wo Sonnenschirme vor der Sonne schützen. Dort ist der Boden auch mit Waschbetonsteinen belegt und das Mobiliar ist hochwertiger; hinter dem Haus stehen unterschiedliche Tische, Stühle und Bänke direkt auf der Wiese. Ist aber sehr nett und urig, uns hat´s nicht gestört. Überhaupt ist alles rustikal aber gut gepflegt und sauber.
Die von uns probierten Weine und Speisen waren hervorragend. Zu Trinken gab´s für uns jedes mal Uhudler – in rosé und weiß – wirklich herrlich. Der Weiße hat meinem Erachten nach etwas mehr Restzucker, ist aber noch als trocken zu klassifizieren. Generell sind beide sehr fruchtig-beerig und haben eine merkliche, jedoch nicht aufdringliche Säure. Für die Fahrer gab es Traubensaft und Almdudler sowie reichlich Römerquelle-Mineralwasser, alles wurde flaschenweise bestellt.
Ich hatte am ersten Abend das Eierschwammerlgulasch mit Semmelknödelscheiben. Das Gulasch war sehr gut, die Schwammerl aus der benachbarten Steiermark hatten noch leichten Biss, die Sauce schön sämig, gewürzt mit Paprika und obenauf Petersilie. Die Knödelscheiben dazu waren sehr trocken, beim Gulasch war das nicht so schlimm, bei der Ripperl-Trilogie hat es leider gar nicht gepasst. Eben jene bestand aus drei verschiedenen Ripperl, je ein gebratenes, ein geselchtes und ein gesurtes, schön dicke Stücke, die ordentlich satt machten. Serviert mit Senf und Kren, war die Kombination mit dem trockenen Knödel nicht optimal, einfach nur Brot dazu hätte gereicht. Des Weiteren wurde auf unseren Tisch zwei mal der „Pinkatol-Teller“ bestellt, eine Brettljause mit verschiedenen Schinken- und Wursterzeugnissen, einem würzigen Schnittkäse, Aufstrichen und Senfgurkenstreifen, als Deko ein halbes Ei, etwas Kren und Vogerlsalat. Beide Esser waren sehr zufrieden, besonders die hausgemachten Aufstriche konnten überzeugen. Auch die Salate, die angeboten werden, können überzeugen. Ein mal gab´s den mit gerösteten Eierschwammerln, auch hier merkt man die Qualität der Schwammerl, sie waren von Farbe, Konsistenz und natürlich Geschmack her sehr gut. Am zweiten Tag wurde die Salatschüssel mit Speck und Ei probiert, wie am Vortag wieder mehrere Sorten Salat, wie Bohnen, rote Rüben, Karotten, Erdäpfeln und diverse Blattsalate. Den Esser hat jedoch gestört, dass zu viel Marinade verwendet wurde, ein deutlicher Rest blieb im Teller zurück.
Zwei mal wurde der SchaZi-Teller bestellt, eine Variation von verschiedenen Schaf- und Ziegenkäsesorten. Es gab Frischkäse, Weichkäse, Hartkäse, alles dabei, was man gerne kostet. Dazu wurde ein kleines (zu kleines!) Schüsserl Ribiselchutney serviert. Alle am Tisch haben gekostet und davon geschwärmt, es würde auch zu gebratenem Fleisch passen oder einfach so auf Brot. Auch eine Aufstrich-Variation wurde am zweiten Abend gegessen, die Aufstriche am Pinkatol-Teller blieben im Gedächtnis! Diese Variation bestand aus Grammelschmalz, Verhackertem, Kürbiskernaufstrich und Liptauer, dekoriert mit reichlich rotem, dünn aufgeschnittenem Zwiebel sowie Paprika- und Senfgurkenschnitten. Die Aufstriche auf Topfenbasis sicher selbst gemacht, sehr cremig und schmackhaft; Verhackertes und Grammelschmalz unserer Meinung nach eher vom Fleischer im Ort als vom Großmarkt, weil beide ebenfalls sehr gut waren.
Bis dato würde ich eine klare Empfehlung für diesen Buschenschank aussprechen, wären da nicht die langen Wartezeiten beim Service. Schon am ersten Abend ist mir unangenehm aufgefallen, dass vor allem die Speisen lange auf sich warten ließen. Aber ok, es waren alle Tische besetzt, wenn viel los ist verstehe ich auch, dass die Küche vielleicht nicht ganz nachkommt. Wir kamen gegen 19 Uhr an, wenn alle gleichzeitig bestellen kann das schon mal vorkommen. Doch nach dem Essen saßen wir über eine halbe Stunde lang vor den leeren Tellern und Brettln, bevor ein älterer Mann (ev der Senior des Hauses) bei uns auf drei mal abservierte. Auch der Getränke-Nachschub funktionierte nicht. Hätte sich der Chef des Hauses öfter blicken lassen hätten wir sicher ein paar mehr bestellt und auch für Daheim Wein mitgenommen. Am zweiten Abend, gelernt vom ersten dachten wir, wir gehen schon früher hin, denn geschmeckt hatte es uns ja. Also reservierten wir für 17 Uhr. Bis alle eingetrudelt waren, war es zwar schon 17:30, doch auch fast zwei Stunden früher klappte das Service nicht. Bis die Nachzügler Gläser am Tisch hatten und wir Speisen bestellen konnten verging wieder eine lange Zeit und so passierte es, dass einige Tische, die weit nach uns gekommen waren vor uns ihre Speisen hatten. Vor den leeren Tellern saßen wir diesmal über eine dreiviertel Stunde. An der Freundlichkeit der Kellnerin vom zweiten Abend oder des Chefs, der uns am ersten Abend bedient hatte liegt es nicht, ginge es nur darum würde ich die Höchstnote vergeben. Aber diese langen Wartezeiten dürfen einfach nicht sein.
So kann ich zusammenfassend nur festhalten, dass die Speisenauswahl als auch deren Qualität wirklich überzeugen können, es wird auch besonders schön angerichtet. Ebenso das Ambiente und der Ausblich sind herrlich. Beim Service muss einfach noch eine Kraft aufgenommen werden, damit alles reibungsloser abläuft. Wenn man so wie wir anschließend etwas vorhat, ist es vielleicht die falsche Lokalwahl, ist man aber im Wochenende oder auf Urlaub und hat dementsprechend keinen Stress ist das der richtige Ort, um ein paar Stunden mit gutem Essen und Wein zu verbringen.
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