Wir sind ja nicht gerade das, was man als Burger-Fans bezeichnen würde, Fr. bluesky und ich. Umso mehr hatte es mich überrascht, dass ausgerechnet von der Liebsten der Vorschlag gekommen war, das American King Cadillac Diner zu besuchen.
Gesagt, getan…an diesem Samstag war´s soweit. „Die best...Mehr anzeigenWir sind ja nicht gerade das, was man als Burger-Fans bezeichnen würde, Fr. bluesky und ich. Umso mehr hatte es mich überrascht, dass ausgerechnet von der Liebsten der Vorschlag gekommen war, das American King Cadillac Diner zu besuchen.
Gesagt, getan…an diesem Samstag war´s soweit. „Die besten Burger der Stadt“ steht schon am Aufsteller vor dem Torbogen, der zum Lokal führt – das hatte ich vor nicht allzu langer Zeit an anderer Stelle auch gelesen. Es muss wohl von mir unbemerkt kürzlich eine neue Titelverleihung stattgefunden haben :-)
Besonders einladend sieht der Gang hinter dem Torbogen nicht gerade aus - links und rechts an der Wand stehen abwechselnd Tische und Stühle mit Sitzauflagen. Rechts bleibt nur Platz für einen Tisch, den restlichen Platz nehmen die Papier- und die Kunststofftonne ein – wer möchte hier sitzen??
Nur einen Schritt nach dem passieren der Eingangstüre erkennt man zweifelsfrei, dass sich hier wohl der Raucherbereich befindet – wie 15 Minuten nach Öffnung so dichter Rauch entstehen kann bleibt mir ein Rätsel.
Rechter Hand liegt die Theke, hinter der schon fleißig gewerkt wird, wir werden freundlich begrüßt. Der Bar gegenüber konnten wir die sehr kleine Küche ausmachen, in der es ebenso schon geschäftig zugeht. Im ersten Gastraum sitzen zwei Gäste, unser Ziel – der Nichtraucherbereich – liegt rechts davon, durch eine zweiflügelige Glastüre abgetrennt. Wir sind die einzigen Gäste in diesem Bereich und suchen uns einen Ecktisch aus.
Die junge Servicekraft (ihr Style ist sehr entfernt an die Mode der 50er angelehnt aber bemüht) entdeckt uns und nimmt die Getränkewünsche auf. Nur kurz danach folgt leider die Info, dass mein bestelltes Bier „eigentlich nur mehr so“ in der Karte steht - gut, dann halt ein Murauer vom Fass (Euro 3,60).
Die 40er und 50er Jahre sind das Motto des Lokals und das ist prinzipiell recht gut getroffen, trotzdem kommt irgendwie das Gefühl auf, dass mit einem professionelleren Ansatz noch mehr aus dem Thema herauszuholen gewesen wäre. Zahlreiche Filmplakate, Schallplatten und Fotos vergangener Zeiten zieren die Wände, auch bei der Einrichtung und Farbgestaltung versucht man authentisch zu sein. Die Hintergrundmusik passt zwar thematisch, ist aber leider viel zu laut.
Die Speisekarte steht so wie die Getränkekarte am Tisch und beinhaltet die unterschiedlichsten Burger-Kreationen – experimentierfreudige können sich an Varianten mit Schokolade, Gorgonzola, Ahornsirup oder Apfelmus delektieren.
Die Wartezeit ist recht kurz, bis unsere Bestellung serviert wird, gleichzeitig kommt das Plastikkörbchen mit Senf- und Ketchupflaschen sowie dem Besteck.
Ich hatte mich auf keine Experimente eingelassen und für den Cheeseburger Classic (180g saftiges Rindfleisch, Käse, Salat, Zwiebel, Tomaten, Gurkerl, Senf Ketchup um Euro 7,90) entschieden – im Burger steckte ein Fähnchen mit der Aufschrift „catch the Giant“. Mit am Teller waren Wedges, Mais und rote Bohnen, eine kleine Menge geschnittener Blattsalat und im extra Schüsserl Knoblauchsauce.
Die Größe des Burgers war ok – schon mal kein Vergleich zu jenen vom Schachtelwirt. Das führte aber gleichzeitig zur üblichen Grundsatzfrage: wie essen wir ihn denn - mit der Hand oder mit Besteck? Beides wurde probiert, keine Lösung war optimal.
Etwas Zwiebel war herausgefallen, leider viel zu scharf und zu grob zerkleinert (so groß wie Kälberzähne hab ich mal in diesem Zusammenhang als Beschreibung mal gelesen – das triffts recht gut). Die Zwiebeltrümmer werden aussortiert. Als Tomatenscheibe hatte ich leider den ersten Anschnitt der Frucht inklusive Strunk bekommen – sie wandert ebenfalls auf den Zwiebelhaufen. Das Brötchen war mit Sesam bestreut und schmeckte leicht süßlich, leider war es nicht an den Schnittflächen angetoastet worden. Das Fleisch prinzipiell ok, schon etwas trocken, vom Käse hab ich nicht viel bemerkt. Die Wedges waren aus dem TK Bereich, die Knoblauchsauce ebenfalls nicht selbstgemacht, Mais und Bohnen aus der Dose.
Fr. bluesky war mutig und orderte einen Tiki-Burger (180g saftiges Rindfleisch, Käse, Salat, Zwiebel, Tomaten, Gurkerl, Ananas, Cocktailsauce um Euro 7,90). Ich durfte kosten – die Cocktailsauce war gut, Ananas ess ich lieber als Nachtisch – der Rest war ident zu meinem Teller.
Die Zahlkellnerin folgte unserem Wunsch nach der Rechnung – rasch wurde alles im Kopf zusammengezählt, schriftlich wurde nichts dokumentiert.
Zum Fazit: Der Ausflug ins Amerika der 40er und 50er wird für uns wohl ein einmaliges Erlebnis bleiben. Das Ambiente ist unbestritten besonders, aber nicht ganz ausgefeilt und nicht zu 100% durchgängig (Star Wars Flipper gabs glaub ich in den 50ern noch nicht). Einen extra Punkt gibt’s für die Betreiber für das bemühte Zusammentragen der vielen Dekoelemente. Das Service beschränkte sich auf Bringen und Holen, bei der Getränkekarte gabs Wissenslücken. Immerhin wurde sehr genau darauf geachtet, dass die Glastüre zum Raucherbereich immer geschlossen blieb. Die Burger waren zwar groß aber doch sehr rustikal und grobmotorisch hergestellt, auch geschmacklich bleibt einige Luft nach oben.
Hilfreich13Gefällt mir6Kommentieren
Und ich hab grad das Bild vom Lokal gesehen und versteh es jetzt auch... ;-)