Das Winzerstüberl in Rührsdorf ist wohl den meisten Gästen nur aufgrund einer Empfehlung bekannt (so sie nicht einheimisch sind). Denn Rührsdorf liegt zwar gegenüber dem bekannten Weissenkirchen in der Wachau, ist aber abseits der Hauptstraße und kaum jemand wird dort zufällig vorbeikommen.
T...Mehr anzeigenDas Winzerstüberl in Rührsdorf ist wohl den meisten Gästen nur aufgrund einer Empfehlung bekannt (so sie nicht einheimisch sind). Denn Rührsdorf liegt zwar gegenüber dem bekannten Weissenkirchen in der Wachau, ist aber abseits der Hauptstraße und kaum jemand wird dort zufällig vorbeikommen.
Trotz der versteckten Lage (direkt an der Donau) ist es zu Mittag vorteilhaft, eine Platzreservierung vorzunehmen. Und das ist bereits ein wichtiges Indiz für die Qualität des Gebotenen.
Parkplätze sind unmittelbar vor dem Haus und meist ausreichend, an schönen Tagen zu Spitzenzeiten vielleicht ein kleiner Engpaß.
Eine neu errichtete Mauer für den Hochwasserschutz ist vielleicht eine kleine optische Beeinträchtigung, aber in Anbetracht der unmittelbaren Lage an der Donau ein berechtigtes Zugeständnis, denn Hochwassermarken im Lokal bezeugen die oftmalige Zerstörung des Lokales durch die Donau.
Schnörksellose Gemütlichkeit und ein sehr gefälliges und überhaupt nicht rustikal-gekünsteltes Ambiente machen eine sehr angenehme Atmosphäre aus. Hinter dem Lokal ein überdachter Garten, der vor allem in der wärmeren Jahreszeit eine herrliche Umgebung bietet. Ein Biotop schafft im Sommer optisch eine Abkühlung, zudem schützt die Überdachung vor der Hitze (was in diesem Jahr allerdings noch nicht zum Tragen gekommen ist).
Die Tische sind liebevoll gedeckt, Tischwäsche immer auffallend sauber.
Die Speisekarte bietet einen schönen Querschnitt heimischer Küche und sowohl hinsichtlich Qualität als auch Arrangement sehr gefällig.
Immer wieder lassen wir uns auf das gekochte (Rinds) Gustostückerl ein, das mit Spinat und Rösterdäpfeln serviert wird, ein. Nudelpfanne, Schnitzel, Backhenderl usw. haben unsere Prüfungen bestens bestanden. Warum bei der letzten Neugestaltung der Speisekarte das hervorragende Gulasch leise verschwunden ist, bleibt eines der Geheimnisse des Lokales, denn an Nachfrage dürfte es nicht gemangelt haben.
Die Weinkarte ist entsprechend der Gegend (Wachau), allerdings haben wir uns mit dem bernstein-rötlichen "Hadmar" Bio-Bier der Weitra Bierwerkstätte schon so angefreundet, daß wir zum Essen diese Freundschaft sehr gerne pflegen und aufrecht halten. (Die Sorge, daß "bio" im Falle des "Hadmar" zu Lasten des hervorragenden Geschmacks geht, ist völlig unbegründet !)
Die Portionen sind von absolut sattmachender Größe, allerdings sollte man so viel Platz frei halten, um - je nach Saison - Marillenknödel oder Marillenstrudel zu versuchen. Auch wenn man überall in der Wachau mit der Marille umzugehen weiß, so bleibt eine der Marillennachspeisen in den Winzerstuben noch nachhaltig in Erinnerung.
Das Personal ist aufmerksam und unauffällig, auch bei großem Andrang zu den Spitzenzeiten sind die Wartezeiten absolut zumutbar.
Der Umstand, daß ein dermaßen versteckt liegendes Lokal von Einheimischen und von (eingeweihten) Wachautouristen so gut frequentiert wird, ist ein eindeutiger Hinweis auf Küche und Atmosphäre. In diesem Sinne ist die Veröffentlichung dieses Geheimtipps eigentlich für uns ein Risiko, nun noch schwerer einen Platz zu ergattern. :-)
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