am 13. Mai 2014 · Update 25. Jun 2018
SpeisenAmbienteServiceEs erfordert ein bißchen Mut, die Waldtzeile zu besuchen, weiß man doch nie genau, wie die Laune der Wirtsleute ist. Im günstigen Fall sind sie phlegmatisch, im ungünstigen Fall sind sie unfreundlich. Ein gebürtiger Niederländer und seine österreichische Frau führen das Lokal. Der Schankraum ist ...Mehr anzeigenEs erfordert ein bißchen Mut, die Waldtzeile zu besuchen, weiß man doch nie genau, wie die Laune der Wirtsleute ist. Im günstigen Fall sind sie phlegmatisch, im ungünstigen Fall sind sie unfreundlich. Ein gebürtiger Niederländer und seine österreichische Frau führen das Lokal. Der Schankraum ist zugleich das Wohnzimmer der Familie, hier machen die Buben ihre Hausaufgaben, hier haben die Hunde ihre Schlafplätze. (Die Wirtsleute betätigen sich auch als Hundezüchter.) Außerdem gibt es zwei große Gasträume, einer für Raucher, einer für Nichtraucher. Der Raucherraum und die Schank sind in altdeutschem Stil gehalten und sehr heimelig. Besonders schön ist der Garten unter alten Bäumen. Daneben gibt es seit kurzem noch einen Festsaal für 70 Personen, die Baustelle behinderte jahrelang den Gang zur Toilette. Überhaupt scheint man es nicht besonders eilig zu haben, die Kellnerin kommt oder auch nicht, wenn sie da ist und die Bestellung aufnimmt, ist die Wartezeit bis zum Servieren eher kurz. Das Spiel wiederholt sich beim Zahlen. Ist die Kellnerin da, geht es rasch, ist sie nicht da, kann es lange dauern, bis sie wieder vorbeischaut. Gäste, die es stört, daß die Hunde der Wirtsleute beim Essen um ihre Beine streifen, sollten besser eine andere Lokalwahl treffen. Das beste ist die Küche: es gibt Wiener Küche mit starken saisonalen Schwerpunkten. Die Auswahl auf der stehenden Karte ist riesengroß, hier findet sicher jeder etwas, das ihm schmeckt. Daneben gibt es eine ausführliche Tageskarte und täglich drei Mittagsmenus, davon eines vegetarisch, zur Auswahl. Wir entschieden uns für eine Kartoffelsuppe, anschließend ein Eszterhazyrostbraten, der eine Spur weicher hätte sein können mit Serviettenknödel, mit Hirse gefüllte Paprika mit Tomatensauce und gemischtem Salat. Die Hauptspeisen kosten von € 9,90 aufwärts. Die Nachspeise war ein großartig flaumiges Kokossoufflé. Zu trinken gibt es Kärntner Bier und eine große Auswahl an bekannten österreichischen Weinen. Ein großer Orangensaft gespritzt kostet € 4,20, ebenso ein großer Brauner. Zum niederländischen Koningsdag (Königstag) gibt es holländische Spezialitäten und verschiedene orange Getränke. Fazit: gute Küche, nettes Ambiente, wechselvolle Bedienung.
Bei einem nochmaligen Besuch hat sich dieser Eindruck weitgehend bestätigt. Die Speisen sind sehr gut (wir hatten gebackene Schweinsleber mit Mayonnaisesalat, sowie gebackenen Ziegenkäse auf sautierten Eierschwammerl mit Vogerlsalat). Die Wartezeit war kurz, das Personal war diesmal aufmerksam.
Wir waren noch einige weitere Male zu Gast. Die Bedienung ist immer noch steigerungsfähig. Bis die Serviererin kommt, kann es dauern, kommen Chef oder Chefin, geht es recht rasch.
Hilfreich2Gefällt mir2Kommentieren
Bissi die Gräfin von Speising, vielleicht derselbe Besitzer ?