am 18. September 2014 · Update 15. Feb 2015
SpeisenAmbienteService****************** Update vom 14.2.2015 *****************
Wir freuen uns auf einen netten Abend mit einem befreundeten Pärchen und reservieren im Vorfeld einen Tisch für den frühen Abend im Veneziana, das wir in sehr guter Erinnerung haben. Pünktlich sind wir vorort, das Lokal ist wohl auch...Mehr anzeigen****************** Update vom 14.2.2015 *****************
Wir freuen uns auf einen netten Abend mit einem befreundeten Pärchen und reservieren im Vorfeld einen Tisch für den frühen Abend im Veneziana, das wir in sehr guter Erinnerung haben. Pünktlich sind wir vorort, das Lokal ist wohl auch aufgrund des Valentinstages sehr gut ausgelastet. Man tut sich ein wenig schwer, unsere Reservierung zu finden, wir helfen gerne aus und gemeinsam werden wir im Reservierungsbücherl fündig. Als kleine Überraschung spielt eine Zwei-Mann-Band im Nichtraucherbereich italienische Lieder. Nicht schlecht, aber leider so laut, dass an eine Unterhaltung nicht zu denken ist. Die Beschallung endet zum Glück nach einer guten Viertelstunde.
Wir warten nach dem Eintreffen unserer Freunde relativ lange auf die Speisekarten und ahnen noch nicht, dass das erst der Anfang einer sehr unerfreulichen Odyssee sein wird. Nach guten 15 Minuten ist es dann soweit, die Karten werden gebracht. Gute 30 Minuten nach der Bestellung werden wir mit unseren Getränken beglückt – wir sind noch nachsichtig und schreiben die Verzögerung einer kurzfristigen Überlastung vom Service zu.
Als die Vorspeisen dann sage und schreibe 90 Minuten nach unserem Eintreffen auf den Tisch kommen ist klar, dass an diesem Abend das Service oder die Küche wohl heillos unterbesetzt sein dürften. Auf das Besteck heißt es nochmal warten, das kommt erst nach extra Hinweis von uns.
Die Cappesante grantinate (Euro 3,90 pro Stück) sind gut, aber sehr knoblauchlastig, die beiden Jakobsmuscheln sind sehr unterschiedlich überbacken.
Mein Carpaccio di manzo (Euro 8,90) ist nett angerichtet, das Fleisch von guter Qualität, aber etwas sauer mariniert. Dazu wird ein recht gutes Pizzabrot im Körberl gereicht. Die junge Dame im Service bemüht sich, ist aber schon lange nicht mehr Herr der Lage und macht einen etwas resignierten Eindruck.
Zweieinhalb Stunden nach unserem Eintreffen werden die ersten Hauptspeisen an unserem Tisch serviert. Der Salmone alla griglia von Fr. bluesky kommt wie gewünscht mit Gemüse. Die zwei Tranchen vom Fisch sind geschmacklich ok, fast ein wenig trocken, der allgegenwärtige Rucola darf auch auf diesem Teller nicht fehlen. Das Gemüse ist gut, von der Portionsgröße her eher passend für eine Vorspeise.
Auf meine Pizza Diavolo (Euro 7,20) heißt es leider weitere 15 Minuten warten – die anderen sind inzwischen mit ihrem Hauptgang natürlich lange fertig. Geschmacklich ist die Pizza gut, angenehm scharf, wenn auch eher schlampig belegt - der Rand ist knusprig.
Wir überlegen wirklich, ob wir eine Nachspeise riskieren sollen, kommen aber lange nicht in die Verlegenheit das entscheiden zu müssen, denn die übliche Frage ob es noch etwas sein darf bleibt leider aus. Auf unsere Intention hin bequemt man sich uns EINE Karte für vier Personen zu bringen.
Die Nachspeisen treffen überraschend schon nach 30 Minuten bei uns am Tisch ein. Die panna cotta (Euro 3,90) wird in Form von zwei gestürzten Halbkugeln serviert, dazu gibt’s einen mit Zuckerperlen verzierten Gupf Schlag. Geschmacklich ist die Panna cotta ok, vielleicht etwas zu stichfest.
Die Profiteroles (Euro 3,90) von Fr. bluesky werden durch die idente Deko wie die Panna cotta begleitet, sind geschmacklich gut, für mein Empfinden ein wenig zu patzig. Nach mehr als vier Stunden ordern wir die Rechnung, die ohne ein Wort der Entschuldigung, ohne Erklärungsversuch was denn schief gelaufen ist emotionslos gebracht wird. Ebenso emotionslos fällt unser Trinkgeld aus.
Zum Fazit: die von uns gegessenen Speisen waren nach wie vor nicht schlecht, mit dem Rucola als Deko übertreibt man es vielleicht ein wenig, aber alles in allem gibt’s geschmacklich keine große Kritik. Das gleichzeitige Schicken von vier Gerichten hat leider bei keinem einzigen Gang funktioniert - sollte normal keine zu große Herausforderung sein. Das Service war diesmal aber leider das Gegenteil von dem, was ich mir als Gast erwarte. Ich kann verstehen, dass man in Schwierigkeiten gerät, wenn ungeplant jemand von der Mannschaft ausfällt, aber der Gast sollte dies möglichst nicht merken und wenn doch sollte dem Gastgeber tunlichst daran gelegen sein, die Situation emotional intelligent zu retten. Eine patzige Bemerkung auf eine normale Frage eines Gastes fällt wohl nicht in diese Kategorie. Mit diesem sehr unerfreulichen Erlebnis disqualifiziert sich das Veneziana für mich leider für längere Zeit, schade!
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Es gibt sie noch, die positiven Überraschungen – letzten Freitag hatte ich das Vergnügen, eine zu erleben. Liebe Freunde machen uns kürzlich auf die Trattoria Veneziana aufmerksam, die sich bisher noch nicht auf meinem sonst recht aufmerksamen Gastro-Radar befand. Der Grund dafür liegt wohl am Umstand, dass das Lokal etwas abseits der stärker frequentierten Pfade in Liebenau liegt. Auch ich kann vorerst nichts mit der Adresse anfangen, mein Navi leitet mich aber dann doch souverän ans Ziel.
Die Sorge, in dem schmalen Gasserl keine Parkmöglichkeit zu finden ist nur teilweise berechtigt, denn gegenüber vom Lokal liegt ein ausreichend großer, geschotterter Parkplatz.
Das Haus wirkt einladend, der überschaubare aber im Sommer bestimmt nette Gastgarten ist wetterbedingt leider verwaist. Gleich nach Betreten des ersten Gastraumes, in dem sich die Bar und vermutlich auch der Raucherbereich befinden, begrüßt uns ein sehr freundlicher junger Mann, der uns nach kurzer Nachfrage zu unserem Tisch geleitet. Vom ersten Gastraum führt uns der Weg nach links durch einen etwas kleineren Bereich in den hinteren, größten Gastraum.
Der Raum ist gefällig gestaltet, dunkler Holzboden, ebenso dunkelbraune und bequeme Hochlehner, die Tische sind mit weißen schweren Tischtüchern und dunkelroten Mitteldecken eingedeckt. Was auffällt sind die baulich hoch angebrachten Fenster, die keinen Blick nach Draußen erlauben – sie mit braunen Jalousien zu „verkleiden“ ist wohl die beste Möglichkeit, aus nicht änderbaren Gegebenheiten das Optimum herauszuholen. An den Wänden finden sich einige Kunstdrucke mit Ansichten von Venedig als gelungene Anlehnung an den Namen des Lokals.
Der junge Herr aus dem Service (der durchaus auch der Besitzer sein könnte) bringt uns die Karten – nicht erst jetzt fällt uns seine ausgeprägte Höflichkeit auf.
Die online verfügbare Karte ist gut strukturiert und bietet die italienischen Klassiker mit Schwerpunkt auf Fisch und Meeresfrüchten. Die Getränke sind schnell ausgesucht, als Vorspeise hätten wir uns Carpaccio di manzo ausgesucht, das aber leider an diesem Abend schon aufgegessen ist. Flexibel wie wir sind, disponieren wir um und statt der Vorspeise behalten wir die Nachspeise im Auge.
Die Getränke werden nach kurzer Wartezeit serviert (kleiner Radler, Euro 2,80; Pinot Grigio, Euro 3,30) und unser Eindruck festigt sich, dass der freundliche junge Mann der Einzige im Service ist. Trotzdem sich der Raum inzwischen mit weiteren Gästen gefüllt hat, scheint er alles im Griff zu haben ohne, dass die Aufmerksamkeit für den einzelnen Gast darunter leidet.
Gut 20 Minuten heißt es zwar warten auf die Speisen, aber es hat sich gelohnt. Die Wahl von Fr. bluesky fällt auf die Calamari alla griglia (Euro 11,90), die in Kombination mit Blattsalat kommen. Das Gericht ist nett angerichtet – im Vergleich zu kürzlich andernorts gegessenen Tintenfischen fällt der wesentlich bessere Geschmack auf. Die Tuben sind zart und mit etwas fein gehacktem Knoblauch bestrichen.
Der Salat besteht hauptsächlich aus Endiviensalat, etwas Radicchio und Spuren von Rucola. Gemeinsam mit ihm kommt die wohl sauberste Menage seit langem auf den Tisch.
Für mich soll es die von mir gerne bestellte Pizza San Daniele (Euro 9,90) sein. Mir fallen gleich die gebräunten Stellen am Rand auf - endlich mal kein kompakter Keks-Boden sondern einer, der Blasen geworfen hat. Geschmacklich ist der Teig perfekt, knusprig am Rand, nicht zu dünn in der Mitte, aber auch nicht zu dick. Der Prosciutto ist passend geschnitten und in angenehmer Menge vorhanden, der Rucola findet sich als kleiner Berg mittig drapiert. Wäre der generell gute Parmesan noch gehobelt, anstatt gerieben gewesen, ich wäre meiner perfekten Pizza gegenübergesessen.
Abserviert wird gekonnt, wir haben noch Lust auf ein Dessert, das gute zehn Minuten nach der Order serviert wird.
Sorbetto al Limone (Euro 4,90). Die Nachspeise kommt etwas überraschend im Weinglas und mit Strohhalm auf den Tisch. Der Geschmack von Fr. bluesky ist getroffen, das Sorbet schmeckt fruchtig, erinnert aber auch irgendwie an Raffaello, in jedem Fall ist es aber sehr erfrischend. Ich darf nur ganz wenig kosten, trotzdem bleibt mir der kräftige Schuss Alkohol nicht verborgen – darauf sollte man in der Karte hinweisen finde ich.
Tiramisu (Euro 3,90). Der Klassiker, diesmal sehr künstlerisch angerichtet. Mit der Schokosauce wurde nicht sparsam umgegangen, die Zitronenscheibe passt meiner Meinung nach nicht wirklich zum Tiramisu – auch nicht als Deko. Als wären nicht schon genug Kalorien am Teller wird noch ein Gupferl Schlag spendiert – der ist allerdings untypisch schaumig, fast ein wenig dünnflüssig. Geschmacklich gibt es am Tiramisu nichts auszusetzen – ein gelungener Abschluss.
Die Rechnung kommt auf unseren Wunsch – knapp 37 Euro waren uns der Besuch in jedem Fall wert.
Zum Fazit: Das Ambiente ist sehr gefällig, vielleicht eine Spur kühl. Das Service war wirklich sehr gut, die Freundlichkeit war nicht aufgesetzt oder gespielt, sondern kam bei uns ehrlich an. Die von uns gegessenen Speisen waren sehr gut und ohne große Kritikpunkte – trotz der notwendigen Anreise mit dem Auto wird das sicher nicht unser letzter Besuch gewesen sein.
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