Montagabend, beruflich ist es schneller gegangen als erwartet, das liebste Frauchen, der Wackeldackel und ich möchten den frühen Abend bei einem guten Abendessen genießen.
Der Montag, scheinbar der beliebteste Ruhetag in der Gastronomie zwingt uns zu einer wahren Irrfahrt durch die Bezirke Baden...Mehr anzeigenMontagabend, beruflich ist es schneller gegangen als erwartet, das liebste Frauchen, der Wackeldackel und ich möchten den frühen Abend bei einem guten Abendessen genießen.
Der Montag, scheinbar der beliebteste Ruhetag in der Gastronomie zwingt uns zu einer wahren Irrfahrt durch die Bezirke Baden und Wiener Neustadt.
Aber auf ReTe kann man sich Gott sei Dank verlassen: Lokalsuche in Wiener Neustadt, die Trattoria Vabene wird uns angezeigt, ich erinnere mich, da waren wir doch schon mal und das war damals ganz und gar nicht schlecht.
Gesagt getan, die Parkplatzsuche in der Innenstadt ist nach 18 Uhr auch nicht wirklich das Problem und so erreichen wir alsbald das Vabene. Das Lokal liegt in der Fußgängerzone von Wr. Neustadt am Allerheiligenplatz.
Vor der relativ kleinen Trattoria gibt es einen ganz netten Aussenbereich, die Temperaturen sind wohl grenzwertig, wir entschließen uns dennoch zur Frischlufttherapie und nehmen draußen Platz.
Im Innenraum, der sehr modern und gemütlich eingerichtet ist, wird Raucher- und Nichtraucherbereich angeboten. Die Bereiche sind leider nur durch einen Durchgang aber nicht wirklich räumlich getrennt. Dafür gibt´s wie üblich auch einen Punkteabzug bei der Ambientebewertung. Die Tische stehen im Innenbereich für meinen Geschmack etwas zu eng, es geht aber noch.
Die WC-Anlagen sind extrem klein und eng, die Sauberkeit und der Zustand geben jedoch keinerlei Grund zur Beanstandung.
Das Lokal ist schwach besucht, wir werden sofort vom einzigen diensthabenden jungen Kellner freundlichst begrüßt, die Karten werden gereicht, die Getränkewünsche abgefragt. Ein schneller Beginn, so soll es sein, man fühlt sich willkommen.
Die Karte der Vabene bietet aktuell einiges an Spargelgerichten. Ansonsten ist die Karte nicht riesig, das Angebot deckt aber alles ab, was man sich von einem Italiener erwartet. 3 Suppen, einige Vorspeisen, Pastagerichte (und hier einmal nicht nur die Null-Acht-Fünfzehn-Nummern wie Bolognese, Carbonara ….), einige Pizzavarianten, ein bisschen Fleisch, ein bisschen Fisch und einige Desserts werden angeboten. Ich glaube, jeder kann sich da was finden.
Wir entscheiden uns für:
Italienische Gemüsesuppe (3,40): Meine liebste Frau hat eine bestimmte Vorstellung von Minestrone: Rot soll sie sein und Nudeln soll´s drin geben (ich weiß eigentlich gar nicht, gehören beim Originalrezept Nudeln rein – amarone-hilfe!). Rot war sie, Nudeln gab´s keine, dafür war die Suppe schön heiß, gut gewürzt, es wurde ausnahmslos frisches Gemüse verkocht, es hat der Liebsten auch ohne Nudeln sehr gut geschmeckt und sie gibt die 4.
Spargelcremesuppe: (3,70): Auch diese Suppe kommt brennheiß daher. Die Konsistenz optimal, fein gewürzt. Der Eigengeschmack des Spargels bleibt meiner Meinung nach ein bisschen auf der Strecke, auch einige Spargelstückchen wären ganz nett gewesen. In Summe aber trotzdem eine wirklich gute 3.
Ravioli in Paprikasauce (8,90): Hier kommen Ravioli gefüllt mit Ricotta und Spinat daher. Umrahmt werden sie von einer intensiven, fast schon süßlichen Paprikasauce. Ein Traum, die Liebste isst bis auf den letzten Bissen auf (ist fast schon ein Weltwunder) und weist mich strikt an, dieses Gericht ja mit der 5 zu bewerten (das nächste Weltwunder, normalerweise interessieren sie meine Bewertungen nicht ganz so stark). Liebste Frau, selbstverständlich erhält das Gericht die wohlverdiente 5.
Dünn geschnittene Beiried auf Rucola mit Parmesan, gegrilltem Gemüse und Kartoffeln (17,90). Dazu geordert wird noch Pizzabrot mit Knoblauch und Rosmarin (2,50): In dünne Tranchen geschnitten kommt die Beiried rosa daher, drapiert auf frischem Rucola, überdeckt mit Scheiben von Parmesan. Rundherum frisches intensiv schmeckendes, gegrilltes Gemüse (Paprika, Zucchini, Melanzani) und kleine ebenfalls mitgebratene Erdapferl.
Ich fühle mich irgendwohin an die Mittelmeerküste versetzt, ein herrliches Mahl, es fehlt wirklich nur mehr das Rauschen der Brandung! Für diese Speise gibt´s auch von mir ohne nachzudenken die Höchstnote 5.
Für eine Nachspeise gab´s bei uns beiden leider keinen Platz mehr.
Das Seidel Stiegl (2,90) ist gut gekühlt und schmeckt perfekt, das Achterl Montepulciano (3,40), das Weingut blieb mir verborgen, passt gut zum Rindfleisch, ist mir aber etwas zu säurelastig. Negativ anmerken muss ich, dass der Wein im Glas serviert wird und nicht vor dem Gast aus der Flasche geschenkt wird (dann würde ich jetzt nämlich auch das Weingut wissen).
Der Ristretto (2,30) (Segafredo) schön kurz aber nicht wirklich eine Offenbarung.
Service: Der junge Mann ist extrem freundlich und macht seinen Job wirklich gut. Auch wenn er nichts bei uns am Tisch zu tun hat (es sind draußen nur 2 Tische besetzt), kommt er vorbei, fragt nach weiteren Wünschen und ob alles in Ordnung ist. Das einzige Manko ist der bereits drinnen voreingeschenkte Wein.
Fazit: Es war nicht unser erster Besuch in der Trattoria Vabene, das Essen war auch immer in Ordnung, so ein Potential wie heute habe ich aber bisher in diesem Lokal noch nicht gesehen. Mit kleinen Vorschusslorbeeren ausgestattet, möchte ich hier die Gesamtspeisenbewertung auf 5 setzen (was ich bei meinen Bewertung noch nicht allzu oft getan habe). Wir waren rundum zufrieden, zahlten in Summe € 54,-- und es wird nicht lange dauern, bis wir wieder zu Gast in der Vabene sind.
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