am 14. Mai 2013 · Update 15. Mai 2013
SpeisenAmbienteServiceBei unserem Wochenendbesuch in der Steiermark sind wir beim Treglwangerhof zum Mittagessen abgestiegen. Den Tisch haben wir uns einen Tag vorher reservieren lassen. Und das war gut so!
Denn es herrschte Hochbetrieb, der Gasthof war bis auf den letzten Platz besetzt und das Personal stand unter...Mehr anzeigenBei unserem Wochenendbesuch in der Steiermark sind wir beim Treglwangerhof zum Mittagessen abgestiegen. Den Tisch haben wir uns einen Tag vorher reservieren lassen. Und das war gut so!
Denn es herrschte Hochbetrieb, der Gasthof war bis auf den letzten Platz besetzt und das Personal stand unter Stress. Aber der lederhosentragende, umtriebige Herr Ploderer (der Seniorbesitzer in seiner Rolle als umsichtiger Oberkellner), seine Schwiegertochter und eine junge Gehilfin hatten die Sache gut im Griff.
Trotz der vielen Gäste wurden wir relativ rasch bedient.
Wir bestellten:
Einen Vorspeisenteller.
Als Hauptgerichte:
Bärlauchrahmnudeln mit gebratenen Riesengarnelen und Asmonte-Käse;
Gegrilltes Rinderrückensteak mit Kräuterbutter, Gemüse und Ofenkartoffel;
Gebackenes Landhendlbrüstchen gefüllt mit Schinken und Käse an Gemüse Kräuterreis und grünem Salat;
Zanderfilet gebraten und gebacken in Gartenkräuter-Panade auf Erbsenpüree und gemischte Blattsalate
Dessert:
Das Beste von der Erdbeere
Orangen-Maracuja-Torte
Nougat-Nusstorte
Granatapfel-Holunder-Sekt
Coca Cola und Trinkwasser
Kleine Braune
Und nun zu unserer Beurteilung:
Der Vorspeisenteller, eine wirklich kreative Komposition aus pikanten Leckerbissen, selektiv gut ausgewogen, schmackhaft, belebend und herzhaft; er ist bei uns allen gut angekommen.
Einzigartig für einen Landgasthof dieser Eyecatcher eines geschickten kulinarischen Händchens, weil eine solche Präsentation durchaus an so manches Haubenlokal herankommt!
Dafür vergeben wir einstimmig fünf Punkte
Bärlauchrahmnudeln mit gebratenen Riesengarnelen und Asmonte-Käse.
Sehr schön angerichtet, schmackhaft; die Garnelen selbst waren ausgezeichnet.
Note: fünf Punkte
Gebackenes Landhendlbrüstchen gefüllt mit Schinken und Käse an Gemüse und Kräuterreis mit grünem Salat.
Ein gelungenes Gericht in Aufmachung, Qualität und Geschmack. Braucht einen Vergleich mit einem von Falstaff mit zwei Gabeln bewerteten Haubenrestaurant nicht zu scheuen. Man merkt, dass sich der junge Chef, der in der Küche regiert, seine Lorbeeren in der schweizer Gastronomie verdient hat.
Note: fünf Punkte
Zanderfilet gebraten und gebacken in der Gartenkräuter-Panade auf Erbsenpüree und gemischte Blattsalate.
Schön hergerichtet. Eine kundige Hand hat den Fisch zubereitet. Er ist wenig gesalzen, fast lind, aber dafür kommt der feine Zandergeschmack umso besser rüber.
Das panierte Filet präsentiert sich wie ein Krönchen, das von Gemüse, Petersilie und Erbsenpüree umgeben ist.
Diese Art Präsentation ist wohl auch als eine symbolische Botschaft des Kochs zu verstehen: als Signatur unter einer kulinarischen Krönung.
Note: fünf Punkte
Gegrilltes Rinderrückensteak mit Kräuterbutter, Gemüse und Ofenkartoffel.
Schön aufgelegt, farblich und sortenmäßig gut aufeinander abgestimmt, auch das Steak mit der Käsesauce zeigt Wirkung, zumindest über die Optik: es stimuliert die Speicheldrüsen. Aber während des Essens macht sich Enttäuschung breit: das auf Medium gebratene Steak ist zäh wie Leder.
Alle anderen sind schon mit ihrem Essen fertig, nur ich strapaziere mir über Gebühr die Kaumuskeln.
Das Gemüse, die Käsesauce und der Ofenkartoffeln waren in Ordnung; sie haben mich für diese Art gegrilltes Leder etwas entschädigt.
Note: zweieinhalb Punkte.
Dessert:
Das Beste von der Erdbeere.
Die Bezeichnung dieses Desserts ist treffend. Seine Präsentation ist das Meisterstück einer kundigen Hand; und so exzellent wie es aussah, so schmeckte es auch.
Note: fünf Punkte
Orangen-Maracuja-Torte
Nougat-Nusstorte
Note: zweieinhalb Punkte
Wir zahlten für das Gebotene einen vernünftigen Preis. Euro 125,-
Der Treglwangerhof, ein Familienbetrieb, ist leicht zu finden: er liegt mitten im 300 Seelen-Ort. Die Parkplätze reichen aus (an den dafür vorgesehenen und entlang der alten B113) um etwa dreißig PKWs aufzunehmen. Es gibt ihn seit dem Jahr 1984.
Der Gasthof ist zu empfehlen, er liegt über den Durchschnitt und kommt bei einigen Gerichten an Haubenqualität heran.
Das Ambiente ist ländlich-gemütlich, die Besitzer sind um das Wohl ihrer Gäste bemüht – und ihre Gattinnen (die eine in der Küche, die andere im Service), einschließlich des Personals, tun ebenfalls ihr Bestes.
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