Zweiter Besuch im Trastevere, erster Besuch vor gut 5 Jahren. Pizza war damals sehr in Ordnung.
Zuerst mal eine Reaktion auf negative Kommentare bzgl. Wasser und Service. Wir waren zu zweit, hatten nicht reserviert. Durch ein Altstadtfest war das ohnehin schon begehrte Lokal gerammelt voll. Wi...Mehr anzeigenZweiter Besuch im Trastevere, erster Besuch vor gut 5 Jahren. Pizza war damals sehr in Ordnung.
Zuerst mal eine Reaktion auf negative Kommentare bzgl. Wasser und Service. Wir waren zu zweit, hatten nicht reserviert. Durch ein Altstadtfest war das ohnehin schon begehrte Lokal gerammelt voll. Wir hatten Glück. Wir fragten das junge, emsige Personal, ob ein Platz für zwei frei wäre.
Ohne Umschweife wurde uns ein freier, abgeräumter und gedeckter Tisch angeboten. Das ging wirklich schnell, trotz vollem Haus.
Auch die Bestellungen funktionierten perfekt, die zumeist jungen, aber sympathischen Mädels waren trotz des großen, vollen Lokals nie überfordert. Sie hatten eine Menge zu tun, das sah man, aber man wartete nie lange, wenn ich mir auch keine Weinbesprechungen erwarten durfte. Man muss aber auch dem Chef Respekt zollen, dass er es schafft, für unterschiedlich starke Tage auch immer genügend Personal zu organisieren. Das muss man schon auch mal sagen.
Zum Thema Wasser: da wir zuerst natürlich mal die Getränke bestellten, baten wir gleich mal um einen großen Krug Wasser, bestellten aber auch gleich Wein und Bier dazu. Niemand motzte, das Wasser kam ohne Murren und Knurren in einer schönen Karaffe.
Das Essen: große, schöne Suppenschalen, die Minestrone sah appetitlich aus, die Tomatensuppe war es auch, sehr cremig, würzig und fruchtig. Auf die Schlagobershaube könnte ich zwar verzichten, aber das ist Ansichtssache.
Die "Penne Aurora" kannte ich bis dato nicht. Tomaten-Sahnesauce mit Prosciutto crudo. Trotz voller Hütte gelingt es der Küche, die Penne ordentlich bissfest hinzukriegen, die Kombination Sauce und Prosciutto ist mehr als ok, auch wenn ich beim Salz gespart hätte, da ja der Prosciutto ohnehin schon salzig genug ist. Da hätte ich mit einer fast ungesalzenen Tomatensauce dagegen gehalten.
Zum Abschluss gab's noch einen Caffè corretto, auch dieser wurde ohne Nachfragen gebracht. Das junge Personal kannte also auch diese typische, aber hierzulande kaum bekannte Spezialität. Wie oft passiert das in Österreich, selbst in Pizzerien, dass nachgefragt wird, was ich denn mit Caffè corretto meinte.
Fazit: extrem große, volle Hütten sind fast ein Garant für billiges, unkoordiniertes Personal und mangelhafte Qualität in Richtung Massenabfertigung. Ich muss aber sagen, dass das Gebotene hier in Ordnung geht, zwar keine haute cuisine, aber ordentliche Qualität zum fairen Preis. Das Personal ist zwar kein Personal mit Sommelierausbildung, aber freundlich mit Hirn und Überblick, trotz überfülltem Lokal. Es kann natürlich schon sein, dass man einen Kellner im Team hat, der diesen Ansprüchen nicht gerecht wird. Wir haben diesen zumindest nicht erwischt, wir hatten mit drei verschiedenen jungen Damen zu tun, allesamt freundlich, flott und behende.
Noch ein Nachatz zum Thema Service: man muss auch mal die Gäste selbst beim Krawattl packen. In Österreich, vor allem Land herrscht eine Unsitte, die z.B. in Italien völlig unbekannt bzw. sogar verpönt ist. Vor lauter Gier um einen freien Platz setzen sich manche Leute auf Plätze, die gerade von anderen Gästen verlassen wurden. Normalerweise fragt man das Peronal um einen freien Platz, wartet, bis der Tisch abgeräumt und wieder angerichtet wurde, um dann nach dem OK des Personals Platz zu nehmen. Schließlich sollte nicht nur das Personal, sondern auch die Gäste sowas wie Benehmen mitbringen.
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