Ausflug Salzburg Stadt mit meiner Frau. Drei Tage haben wir uns frei genommen, nicht besonders viel, aber im Vergleich zu den anderen chinesischen Touristen leben wir in Wien und es ist nicht schwer spontan eine Reise innerhalb Österreich zu planen, also wozu die Eile.
Meine Frau besucht zum ...Mehr anzeigenAusflug Salzburg Stadt mit meiner Frau. Drei Tage haben wir uns frei genommen, nicht besonders viel, aber im Vergleich zu den anderen chinesischen Touristen leben wir in Wien und es ist nicht schwer spontan eine Reise innerhalb Österreich zu planen, also wozu die Eile.
Meine Frau besucht zum ersten mal Salzburg und ich war auch schon viele Jahre nicht mehr hier gewesen. Der erste Tag war die typische Touristen-Route, Salzburger Altstadt mit Besichtigung der Festung. Als wir am Vormittag am Salzburger Hauptbahnhof ankamen gab es noch einen leichten Regen. Glücklicherweise hörte der Regen nach dem Eincheken im Hotel auf und wir konnten ohne Schirm über den Salzach Richtung Innenstadt gehen. Um Zeit zu sparen, habe ich schon paar Tage vorher das Restaurant Stieglkeller für's Mittagessen ausgesucht und einen Tisch reserviert. Es liegt gleich neben dem Festungsaufzug, ist praktisch für die anschließende Besichtigung.
Nach dem Eingangstor sind ein paar Stufen zu bewältigen bevor man ins Lokal gelangen kann. Bei unserem Besuch wurde das Stiegenhaus gerade renoviert, ein chemischer Geruch lag in der Luft, zum Glück blieb dieser auch nur im Stiegenhaus.
Nach dem Betreten des Lokals suchten wir zuerst die Tische. In einer Eingangshalle befand sich rechts die Selbstbedienung, weiter vorne konnte man den Gastgarten sehen. Paar Schritte vorwärts war links die Tür zum Innenraum. Ein Kellner in Lederhose kam uns entgegen und führte uns zum reservierten Tisch, gleich neben dem Fenster mit Aussicht auf den Salzburger Dom, sehr schön.
Die Speisekarte war eher minimal ausgestattet, zwar gab es eine wechselnde Karte, die hielt sich aber auch in Grenzen. Mir war schon klar, dass wir hier eher eine gute Aussicht bekommen werden als ein besonderes Geschmackserlebnis. Eine asiatische Kellnerin, auch in Lederhose, kam zu uns und fragte nach der Bestellung. Ich fragte ob man auch im Gastgarten Platz nehmen könnte. Daraufhin erklärte sie uns, dass der Garten nur für die Selbstbedienung gedacht wäre. Da das Speisenangebot dort im Vergleich mit der Karte noch einfacher erschien, blieben wir im Raum. Zum Trinken hatte meine Frau einen schwarzen Tee mit Zitrone, ich bestellte ein Stiegl-Paracelsus-Zwickl. Ich fragte die Dame welchen Fisch es an diesem Tag gab, weil es auf der Karte geschrieben stand, dass das Lokal nur fangfrische Sachen anbietet und daher sollte man sich beim Personal erkundigen. Es wurde einen Saibling angeboten, wurde für meine Frau bestellt. Ich wählte den Schweinsschopfbraten (später auf der Rechnung stand Krustenbraten, wie auch immer). Die Nachspeise wurde auch gleich bestellt, und was konnte es schon sein, die Salzburger Nockerln für zwei Personen.
Während wir auf das Essen warteten, kam eine große Senioren-Reisegruppe über 30 Personen, irgendwo aus Nordeuropa nehme ich an. Um den anfänglichen Trubel zu entziehen, machte ich eine kleine Runde im Gastgarten, knipste paar Fotos und wanderte zur Toilette, die wurde gerade geputzt und war tip top sauber.
Als ich zurückkam waren die Getränke bereits da. Das Zwickl war süffig und vollmundig, leicht süßlich, ganz gut. Die Senioren-Gruppe neben uns haben bereits zum Essen begonnen, ein 3-Gänge Menü mit Suppe, Schnitzel und Dessert. Unser Essen dauerte eine Weile bis es serviert wurde, der Hunger war schon groß. Der Fisch war schön angerichtet, aber er roch intensiv fischig. Zuerst haben wir gedacht der Fisch war schlecht, aber die Fleischkonsistenz spricht eigentlich dagegen. Geschmacklich eher minderwertig und fad, meinte meine Frau. Dieser wäre der schlechteste Fisch, den sie je in einem österreichischen Restaurant gegessen hätte. Mein Braten war von der Zubereitung und dem Geschmack her in Ordnung. Ich habe meiner Frau geraten den Fisch einfach stehen zu lassen und sie soll noch was anderes bestellen, oder wir beschweren uns beim Personal. Sie aber wollte sich den ersten Tag nicht gleich wegen eines Fisches vermiesen, außerdem dauert es sicherlich wieder lang bis ein neues Gericht serviert wird und so viel Zeit haben wir nicht. So beschlossen wir, nach der Besichtigung der Festung noch was anderes essen zu gehen.
Nach der Hauptspeise hatten wir noch die Salzburger Nockerln. Beim Servieren schaute fast die ganze Senioren-Gruppe interessiert auf das Gericht. Ein alter Herr hinter mir fragte die Kellnerin was das sei und meinte, das sieht so weich aus wie ein Gehirn, urgs. In den folgenden Tagen haben wir auch keine Nockerln mehr gegessen. Ich habe das Gericht sowieso nur für meine Frau bestellt, damit sie es einmal probiert hat. Ich kann auch kaum bewerten, ob die Nockerln authentisch waren. Flaumig von der Konsistenz her, der Geschmack vom Eiklar war sehr dominant, gefiel mir nicht.
Fazit: Typisches Touristenrestaurant. Service war freundlich, Ambiente und Aussicht top. Zum Essen werden wir das nächste mal aber nicht mehr extra hierher kommen. Höchstens auf einem Bier mit Brezeln im Gastgarten bei gutem Wetter.
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