Ausflug an den Neusiedlersee an einem Samstag im Juni. Wir kehren mittags beim Seewirt in Podersdorf ein.
Das Hotel mit Restaurant liegt direkt am See gleich neben der Podersdorfer Mole. Zum Strand hin liegt ein netter Gastgarten, den wir heute angesichts des passablen Wetters den geräumigen I...Mehr anzeigenAusflug an den Neusiedlersee an einem Samstag im Juni. Wir kehren mittags beim Seewirt in Podersdorf ein.
Das Hotel mit Restaurant liegt direkt am See gleich neben der Podersdorfer Mole. Zum Strand hin liegt ein netter Gastgarten, den wir heute angesichts des passablen Wetters den geräumigen Innenräumen vorziehen. Der Garten ist mit Waschbetonplatten gepflastert, Zierpflanzen ranken sich, die Stühle und Tische sind schon etwas älter, aber dennoch adrett, weil mit Stofftischtüchern gedeckt.
Das Personal ist zahlreich, freundlich und aufmerksam. Ein ungarischer Kellner, der perfekt deutsch spricht, empfängt uns und geleitet uns zum einem schönen Tisch.
Nicht nur das Personal, auch die Speisekarte weist einen pannonischen Einschlag auf. Traditionelle, österreichische Küche wird geboten, aber auch Fischsuppe, Somloer Nockerln und andere feine Sachen aus unserem östlichen Nachbarland. Die Weine, so erfährt man, stammen großteils aus eigenem Anbau.
Ich beginne mit einer Griesnockerlsuppe. Das Nockerl ist flaumig, die Suppe echt, das passt.
Dann folgt ein gebackener Amurkarpfen mit Erdäpfel-Vogerlsalat. Der Fisch stammt aus der Region, er ist köstlich im Geschmack und hat sehr feines, weißes, fettarmes Fleisch. Die zahlreichen Gräten stören mich als Fischliebhaber nicht, andere vermutlich schon. Da bietet sich der Zander aus dem See als Alternative an. Löblich, dass das Restaurant auf der Karte ausdrücklich auf die Gräten des Amurs hinweist.
Meine Frau entscheidet sich für Alt-Wiener Ochsenwangerln in kräftiger Rotweinsoße mit Balsamikoschalotten und Serviettenknödeln. Das Fleisch ist ausgesprochen weich, ausgiebig geschmort, ein kräftiges, geschmacksintensives Gericht, das meine Empfehlung für kalte Tage wäre.
An Weinen verkosten wir den Weißen Kadarka, eine Rarität aus eigener Produktion. Der Wein ist leicht, hat einen hohen Säuregehalt, ist extratrocken und dabei fruchtig. Interessante Erfahrung. Außerdem probieren wir den Chardonnay, ebenfalls Eigenbau vom Seewirt. Klassisch im Stahltank ausgebaut, gehaltvoll, ein schöner, noch junger aber dennoch runder Chardonnay, der perfekt mit dem Amur harmoniert. Davon lege ich mir gleich ein Kisterl in den Kofferraum.
Den Abschluss machen die Somloer Nockerln mit Nüssen, Schlagobers und warmer Schokoladensauce. Eine geschmackliche Wucht, köstlich cremig, mit dezentem Rumaroma, wunderbar. Schön, dass es ungarische Mehlspeisen gibt.
Die Rechnung fällt mit € 140,- für sechs Personen moderat aus.
Fazit: Gutes Essen an einem netten Plätzchen direkt am See, freundliche und sehr aufmerksame Bedienung. Unbedingt Platz lassen für die köstlichen Somloer Nockerln!
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