Ein Sonntagsausflug führte die liebste Frau, den Wackeldackel und mich in den ehemaligen Kaiserort Reichenau am Fuße des Raxgebirges.
Nach ausgiebigem Spaziergang machte sich der Hunger breit. Ich wusste von mehreren Vorbesuchen, dass es da an der Hauptstraße wohl ein Restaurant geben müsste, di...Mehr anzeigenEin Sonntagsausflug führte die liebste Frau, den Wackeldackel und mich in den ehemaligen Kaiserort Reichenau am Fuße des Raxgebirges.
Nach ausgiebigem Spaziergang machte sich der Hunger breit. Ich wusste von mehreren Vorbesuchen, dass es da an der Hauptstraße wohl ein Restaurant geben müsste, die Erinnerung war richtig, wir standen vor dem Reichenauerhof.
Das Lokal liegt direkt an der Hauptstraße des kleinen Ortes. Das Theater, als auch der sehr schön angelegte Park mit Teich und Bootfahrgelegenheit sind nur wenige Schritte entfernt.
Über eine Einfahrt ist der kleinere Gastgarten (viel Stein, wenig grün, hat auf mich gestern nicht sehr einladend gewirkt) zu erreichen, ob des mäßigen Wetters war dieser gestern jedenfalls nicht in Betrieb.
Direkt von der Hauptstraße betritt man über wenige Stufen den Innenbereich des Restaurants und befindet sich zugleich bei der Schank. Hier ist Raucherbereich, eine weitere offene Türe führt in die Küche. Wir sind so gesessen, dass wir den Küchenbetrieb etwas mitverfolgen konnten, ich muss sagen, ein sehr professioneller Ablauf und es wurde appetitlich hantiert.
Vom Raucherbereich durch eine Glaswand mit ständig offener Türe (dafür auch ein Ambientepunkteabzug) getrennt, befindet sich der Nichtraucherbereich und scheinbar auch noch weitere Räume (ist aber nur eine Vermutung).
Da unser Besuch spontan erfolgte, hatten wir keine Reservierung und fragten das sehr freundliche ausnahmslos weibliche Servicepersonal nach einem freien Tisch im Raucher. Das Lokal war Sonntag Mittags sehr sehr gut besucht, wir hatten allerdings Glück und bekamen einen hübschen Tisch.
Der Raucherbereich ist in dunklem Holz sehr gemütlich eingerichtet, im Nichtraucher dominiert helleres Holz.
Eingedeckt mit sauberem gut gebügelten Leinen, bereits vorbereitetem Besteck, nobler Papierserviette und sauberer Menage, lud der Tisch wirklich zum Platz nehmen ein.
Sofort wurde uns die Karte gereicht, die Getränkewünsche wurden aufgenommen und die Getränke inklusive Wasserschüssel für den Wackeldackel auch alsbald geliefert.
Wie schon erwähnt, waren im Service 3 Damen tätig. Jede freundlich, bemüht engagiert, es wurde nichts vergessen, es wurde immer wieder gefragt, ob es geschmeckt hat, es wurden immer wieder Getränke angeboten, nach dem Essen wurde ungefragt die Dessertkarte gereicht, eine wirklich sehr gute Serviceleistung.
Die Karte ist in eine gut bestückte Tageskarte (hier wird auf die Saison mit Spargel- und Bärlauchgerichten eingegangen) und eine Standardkarte mit großer Auswahl an österreichischen Gerichten unterteilt. Ebenso wird täglich (auch Sonntags) ein dreigängiges Mittagsmenü angeboten.
Unser Mittagessen bestand aus folgenden Gerichten:
Bärlauchcremesuppe (3,--): In einer etwas ausgefallenen Suppentasse kommt eine perfekt heiße, gut gebundene aber nicht zu dickliche Cremesuppe daher. Der Bärlauch ist Hauptgeschmacksträger, man weiß aber nicht den ganzen Nachmittag über, dass man ihn gegessen hat. Ein feiner Beginn und locker die 4 wert.
Spargelsuppe (3,--): Es gilt ähnliches wie für die Bärlauchsuppe: Gut, heiß geschmacklich ausgewogen, auch hier ist die 4 die richtige Note:
Rindsbraten in Wurzelsauce mit Serviettenknödel und Waldbeeren (10,90): Eine sehr faire Fleischportion, das Fleisch weich, ein wohlschmeckendes Safterl in richtiger Konsistenz, flaumige Serviettenknödel. Die Waldbeeren kommen im extra Schüsserl (und vermischen sich daher Gott sei Dank nicht zwingend mit dem Fleischsaft) sind gut, einen Unterschied zu den üblicherweise angebotenen Preiselbeeren kann ich aber beim besten Willen nicht erschmecken. Meine Liebste war sehr zufrieden, die 4 hat auch hier wieder ihre Berechtigung.
Zweierlei Koteletts gegrillt (10,90): Es kommen ein Surkotelett und ein normales Kotelett daher, beide mit Käse überbacken. Das Fleisch ausreichend groß, gut gewürzt, hat wunderbar gepasst. Dazu werden Bratkartoffel und Gemüse gereicht. Das Gemüse frisch zubereitet (keine TK-Ware) und bissfest gekocht. Auch hier kann ich nicht wirklich etwas bemängeln und zücke wieder die 4.
Der große naturtrübe gespritzte Apfelsaft und der große Orangensaft gespritzt (je 3,40) waren gut gekühlt und geschmacklich 1 A, auch am kleinen Braunen (1,90) gab es nichts auszusetzen.
Fazit: Ein schönes, gemütliches, sauberes Lokal (mit leider nicht richtig eingehaltener – obwohl vorhandenen - Raucher- Nichtrauchertrennung), freundliches und aufmerksames Personal und gutem Essen. Kommt man vorbei und hat Hunger, kann ich den Reichenauerhof für ein feines Essen mit gutem Gewissen empfehlen.
Hilfreich10Gefällt mir5Kommentieren
amarone: Glaubst du, dass die im Raucherbereich von der Strabag haben arbeiten lassen? ;-)