Mein täglicher Weg in die Arbeit führt mich des Öfteren durch die Mandellstraße und damit auch vorbei an der Pizzeria Volta. Das Lokal gibt es seit einigen Monaten und ist mir durch das gelborange hinterleuchtete Schild über dem Eingang und den minimalistischen Gastgarten direkt neben der Fahrbah...Mehr anzeigenMein täglicher Weg in die Arbeit führt mich des Öfteren durch die Mandellstraße und damit auch vorbei an der Pizzeria Volta. Das Lokal gibt es seit einigen Monaten und ist mir durch das gelborange hinterleuchtete Schild über dem Eingang und den minimalistischen Gastgarten direkt neben der Fahrbahn aufgefallen. Ich frage mich, wer wenige Zentimeter entfernt von regem Verkehrsgeschehen seine Pizza "genießen" möchte – diesen Samstag war es Zeit das mal zu erkunden.
Der Gastgarten ist schon abgebaut, unser Ziel ist ohnehin das Lokalinnere. Über eine kurze aber relativ steile Treppe geht es nach unten ins Souterrain. Die Treppe endet vor der Theke, hinter der eine einzelne Kellnerin ihrer Tätigkeit nachgeht. Links und rechts von der Bar sind einige Tische teilweise in Nischen angeordnet, auch zwei Hochtische mit Barhockern warten auf Gäste. Wir fragen nach einer kurzen Begrüßung nach einem Tisch für uns beide und bekommen die freie Auswahl. Außer uns sind bei unserem Eintreffen rund zehn weitere Gäste anwesend.
Eine Gruppe älterer Leute in unserer Nähe unterhält sich sehr lautstark und rauchend. Es stehen zwar auf fast keinen Tischen Aschenbecher, da eine bauliche Trennung nicht erkennbar ist nehmen wir an, es handelt sich um ein reines Raucherlokal.
Wir bekommen von der Dame aus dem Service die Karten überreicht und ordern die Getränke. Am Tisch fallen uns ein paar bröselige Hinterlassenschaften von früheren Gästen auf, das Teelicht wird für uns entzündet.
Die Karte beginnt mit der Information, dass alle Speisen frisch zubereitet werden und man sich quasi auf gewisse Wartezeiten einstellen sollte. Die Karte ist gut strukturiert, Schnitzel, Cordon bleu, Gyros und Grillteller werden neben den typischen italienischen Gerichten ebenfalls angeboten.
Die Getränke – ein großer Radler und ein großes Bier (je Euro 3,20) werden gut gezapft serviert, wir sind nicht unglücklich, dass zu diesem Zeitpunkt die rauchenden, Grauen Panther langsam aufbrechen.
Die Räumlichkeit ist nett adaptiert, farblich in einem hellen beige ausgemalt und wirkt von Professionisten gestaltet. Lediglich die Fototapete passt meiner Meinung nach nicht ganz ins Bild und mit etwas mehr Deko könnte eine gemütlichere Stimmung geschaffen werden. Zur Gemütlichkeit trägt die zu laute und teilweise unpassende Hintergrundmusik ebenfalls nicht wirklich bei.
Entgegen der Ankündigung in der Karte, wohl aber auch aufgrund er überschaubaren Gästeanzahl kommen unsere Pizzen innerhalb von etwas mehr als zehn Minuten. Ein Satz Besteck wird mitgeliefert, das Zweite nachgebracht.
Pizza Diavolo (Tomatensauce, Salami, frischer Knoblauch, scharfe Pfefferoni, Käse; klein; Euro 5,30). Wirklich erkennbar kleiner als die zweite Pizza erscheint der bereits geachtelte Teigfladen nicht, ganz im Gegenteil. Der Rand ist beim Backen nicht aufgegangen und ein wenig keksartig. Diesmal hält der Schärfegrad, was der Name Diavolo meistens nur verspricht, die Sauce selbst hat eine angenehme Hintergrundschärfe und die nicht wässrigen Pfefferonistücke tragen zusätzlich das ihre zum Schärfeerlebnis bei. Fr. bluesky ist zumindest mit dem Schärfegrad zufrieden, der frische Knoblauch ist nicht erkennbar, wir vermissen ihn aber auch nicht.
Pizza Crudo (Tomatensauce, Rohschinken, Parmesan, Käse; Euro 8,30). Optisch macht die Pizza keinen schlechten Eindruck, was man vom Teller selbst nicht gerade behaupten kann. Ein Patzer Tomatensauce findet sich halb verdeckt unter der Pizza und macht ein ungustiöses Bild. Der Rohschinken ist angenehm dünn geschnitten, der Parmesan ist mir persönlich gehobelt lieber. Auffallend ist der Knoblauchrand, der zum Glück nur dezent ausgeprägt ist. Der Boden ist ident wie jener der Diavolo, generell dünn, aber durch das zu viel an Käse trotzdem sehr üppig. Die Prise Oregano findet sich nur bei der Crudo (--> StephanS, dein Einsatz).
Gemeinsam ordern wir einen Insalata Mista (grüner Salat, Gurken, Tomaten, Paprika, mit Kernöl; Euro 3,50). Gurken, Tomaten und Paprika sind stückig geschnitten, wohl auch um aus den Komponenten einfach einen Griechischen Salat herstellen zu können. Der grüne Blattsalat ist sehr weich und welk, der Salat ist immerhin nicht schlecht mariniert. Wir finden zusätzlich einiges an Mais, der zumindest in der Karte nicht angekündigt war.
Die Serviette, in die das Besteck eingewickelt war bleibt besonders negativ in Erinnerung, sie ist von billigster Qualität und löst sich beim ersten Gebrauch auf.
Während wir essen bleiben wir vom Service relativ unbehelligt, erst beim Abservieren erfolgt die übliche Frage, ob alles zu unserer Zufriedenheit war. Nach dem üppigen Käse ist uns nicht mehr wirklich nach einer Nachspeise, wir bitten um die Rechnung auf der knappe 25 Euro stehen. Abschließend bekommen wir noch einen Pizzapass, es bleibt sehr fraglich, ob zu den zwei Stempeln noch weitere hinzukommen und wir je in den Genuss einer Freipizza kommen werden.
Zum Fazit: Die Lage ist zwar unweit der Universität, allerdings aufgrund der quasi nicht vorhandenen Parkplätze nicht ganz optimal. Das Ambiente war generell ok, ohne großes Highlight. Gerne hätten wir die laute Musik gegen ein wenig dezente Deko mit Italienbezug eingetauscht. Die Dame aus dem Service war da, wenn man sie brauchte, die Aufmerksamkeit hätte etwas besser sein können. Die von uns gegessenen Speisen waren geschmacklich ok, ein wenig zu fett durch den vielen Käse, der Salat hatte viel Potential nach oben.
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Der Sendeplatz in ATV wird aber erst frei, wenn der Mister Lugner einmal umfallen sollte....