Wir betraten das Lokal in der Wiener Zieglergasse voller Erwartungen an Tausend und eine Nacht. Es roch nach orientalischen Gewürzen und offenem Feuer und es klang schon mal wie eine ganz fremde Welt, was wohl an der morgenländlichen Musik aus den Boxen lag. Überraschend war auch, dass es hier n...Mehr anzeigenWir betraten das Lokal in der Wiener Zieglergasse voller Erwartungen an Tausend und eine Nacht. Es roch nach orientalischen Gewürzen und offenem Feuer und es klang schon mal wie eine ganz fremde Welt, was wohl an der morgenländlichen Musik aus den Boxen lag. Überraschend war auch, dass es hier neben einigen "normalen" Tischen auch zahlreiche Sofas, Couchtische und Bodenpölster gab, die dazu einluden doch dort zu speisen. Wir entschieden uns dann doch für einen der herkömmlichen Tische.
Die überaus kleine Speisekarte enthielt nur drei Vor- und fünf Hauptspeisen, bei denen die Namen der Gerichte interessanter war als die Beschreibung dahinter. Wir bestellten eine zu teilende Vorspeise, Burani. Laut Erklärung gebratene Melanzani, Zwiebeln und Tomaten. Nachdem die Speise wahnsinnig simpel klingt, erwarteten wir nun eine wirklich raffinierte Zubereitung mit für uns neuen Gewürzen oder Ähnlichem. Doch diese Erwartung wurde nicht erfüllt: Wir bekamen schlicht und einfach gebratene Zucchini mit Zwiebeln und Tomaten. Das einzig spannende war eine Jogurt-Sauce dazu. Aber sonst war Burani zwar nicht schlecht, dafür aber enttäuschend fad.
Als Hauptspeise bestelle meine bessere Hälfte Aschak, gefüllte Teigtaschen mit Lauch, Spinat und Jogurtsauce. Der Teig selber wirkte nicht unbedingt frisch, auch der Inhalt schmeckte nicht unbedingt nach besonders aktuellen Zutaten. Ich vermutete eingefroren und aufgetaut. Immerhin war das Linsenbett auf dem das Aschak serviert wurde recht nett abgewürzt.
Meine Hauptspeise war dann ein Palau, laut Karte gekochtes Rindfleisch mit Naturreis und gekochtem Spinat. Als ich dann ein stinknormales Gulasch bekam, war ich wieder enttäuscht. Vorbei war mein Traum von Genüssen von jenseits des Hindukush. Nichts mit unbekannten, raffinierten Gewürzen und Saucen. Ich bekam tatsächlich nur einen Teller mit Basmati-Naturreis, gekochtem Spinat und einer lächerlich kleinen Portion eingekochtem Rindfleisch, das auch noch wie ein Gulasch abgeschmeckt war. Geschmacklich war es zwar in Ordnung, aber für das, was es war mit 11, 80 Euro doch etwas überteuert.
Insgesamt haben wir im Noosh nichts schlechtes gegessen, nur leider war alles ziemlich langweilig und hat weder auf unseren Zungen noch in unseren Köpfen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Unsere Erwartungen an das "erste afghanische Restaurant Wiens" waren wirklich andere gewesen.
Sollten sie auf der Suche nach etwas tatsächlich originellem aus besagter kulinarischer Region sein, dann besuchen sie doch das nepalesische "Yak & Yeti" in der Hofmühlgasse im 6.Bezirk in Wien!
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