Vor Kurzem habe ich mit meinem Partner eine Nacht im Loisium verbracht. Da wir aber bodenständig und regional essen, und die 48 € statt für das Abendessen im Hotel lieber bei einem Heurigen ausgeben wollten, sind wir auf den Nastl gestoßen, der erst seit kurzem wieder Saison hat.
Ich habe vora...Mehr anzeigenVor Kurzem habe ich mit meinem Partner eine Nacht im Loisium verbracht. Da wir aber bodenständig und regional essen, und die 48 € statt für das Abendessen im Hotel lieber bei einem Heurigen ausgeben wollten, sind wir auf den Nastl gestoßen, der erst seit kurzem wieder Saison hat.
Ich habe vorab reserviert, um sicher zu gehen, dass sich der Fußweg (doch 2,4km und länger als gedacht) auszahlt. Wir kamen pünktlich und unser Tisch war bereits für uns gedeckt. Der Kellner kam sehr flott und reichte uns die Speisekarte und eine kleine Broschüre, wo die Ab-Hof-Preise sämtlicher Weine aus dem Eigenanbau vermerkt waren.
Wir entschieden uns beide für eine kleine Weinreise: fünf Sorten Wein/Frizzante/Schnaps quer durch die Karte zum aussuchen. Jeder seine eigene Wahl. Finde ich gut, gibt es selten. Meist ist die Auswahl schon für den Gast getroffen.
Zu Essen gab's eine Nastl-Jausn und ein Dreikäsehoch.
Die Weine wurden imposant serviert, weil am Holzbrett, je fünf schöne Weingläser auf der Trage. Nur: Platzproblem, bisschen tischfüllend. Dennoch irgendwie besonders.
Die Speisen dauerten ebenfalls nicht lange und kamen sehr schmackhaft angerichtet daher. Auf der Jausnplatte waren Leberaufstrich und Liptauer (beides selbstgemacht), Schweinsbraten (der Nastl ist dafür bekannt - verkauft er doch seine berühmte "Sausemmel" - ein Wachauer mit kaltem Schweinsbraten, Bratlfettn, etc.), Blunzn, Geselchtes, Geräuchertes, Emmentaler, Sauergemüse und Kren.
Alles war durchwegs ordentlich, aber die Blunzn war wirklich ein Highlight. Ich habe selten so eine gute Blutwurst gegessen!
Die Käseplatte war solide und gut zusammengestellt, aber nichts außergewöhnliches war dabei. Erwähnenswert sind jedoch die karamellisierten Walnüsse und das Paprikachutney. Beides passt perfekt zum Käse und ist (meines Erachtens) ebenfalls selbst produziert.
Im Gastraum steht eine Vitrine mit hausgemachten Marmeladen, Hirschpaste und "Sausemmel im Glas" - finde ich sehr originell!
Das Ambiente ist urig wegen der riesigen Weinpresse mitten im Gastraum. Einziges Manko: das Ambiente. Die Sitzbänke sind sehr schmal und deshalb nicht sonderlich gemütlich. Auch stehen die Tische sehr nahe beieinander und der Raum hat keine Schallresorbierer. Es hallt ziemlich und würde mir zunehmender Stunde relativ laut. Aber zugegeben: nach ein paar Achterl ist einem das dann auch wirklich egal.
Das Personal ist 1a. Freundlich, flott und umsichtig. Besonders beeindruckt hat mich der Chef, der uns persönlich ins Hotel gebracht hat, weil er meinte, das Taxi würde zu lange brauchen. Dies ist nicht selbstverständlich und wussten wir sehr zu schätzen.
Wir kommen definitiv wieder!
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