Ich wohne gleich beim Naschmarkt um´s Eck und hatte heute zuerst einen Termin im 1. Bezirk und danach einen im 20. Bezirk. Der Hunger musste warten. Zuerst die Pflicht und dann das Vergnügen. :-(
Gegen 15:00 h begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Futtertrog - gar nicht einfach in...Mehr anzeigenIch wohne gleich beim Naschmarkt um´s Eck und hatte heute zuerst einen Termin im 1. Bezirk und danach einen im 20. Bezirk. Der Hunger musste warten. Zuerst die Pflicht und dann das Vergnügen. :-(
Gegen 15:00 h begab ich mich auf die Suche nach einem geeigneten Futtertrog - gar nicht einfach in dieser Gegend vom 20. Hieb. Vorurteile inbegriffen.
In einer nicht gerade erbaulichen Gegend erblickte ich das Mortarabeisl, ein Eck-Lokal und das Haus eingerüstet. Dafür kann das Lokal aber wirklich nichts, für dieses handicap.
Also hinein in die "gute Stube". Rechts die Schank. Geradeaus zuerst der Raucherbereich, danach - optimal durch eine automatische Glastüre getrennt/die auch wirklich tadellos funktioniert - der Nichtraucherraum. Tische sind mit Stofftischtüchern und Mitteldecken eingedeckt; macht einen netten Eindruck, auch wenn sich bei genauem Hinsehen einige Löcher outen.
Vor dem Lokal angeschrieben: Tagesmenü um 5,60 - Champignoncremesuppe und Berner Würstl mit Pommes.
Da ich eher schwächle was Portionen angeht orderte ich die Speisekarte. Die sofortige Frage nach dem Wunschgetränk hab ich gleich abgewimmelt, glücklicherweise. Denn kaum hatte ich die Speisekarte vor mir liegen, sah ich vis a vis meines Tisches eine kleine Tafel "Apfelsaft naturtrüb, 1/8 l um € 1,40". Und genau dieser Apfelsaft wurde es, echt gut.
In der Karte fand ich dann ein Salonbeuschel mit Knödel, also bestellt da schon ewig nicht mehr gegessen. In meiner Familie isst man "so etwas Grausliches" nicht und für mich alleine mach ich das sicher nicht selbst.
Während der Wartezeit schaute ich mich etwas um. Roter Linoleumbelag oder so ähnlich, bereits ziemlich mitgenommen aber sauber. An der Wand gegenüber hingen zwischen einigen wirklich netten Bildern weiße Luftballons. Den tieferen Sinn dazu erkannte ich nicht, ist aber auch egal.
Mein Beuschel wurde serviert. Wie sagt man so schön? Mir fiel die Lade runter. Es kam in einem tiefen Suppenteller, mittig der Knödel und ein Löffel steckte im Beuschel. Bringt man den Löffel nicht extra und legt ihn daneben? Ich kam mir vor wie ein Kleinkind, dem gerade das Grießkoch gebracht wird.
Zwischenzeitlich ging der Koch/Küchengehilfe an mir vorbei - von der Glastür kommend in Richtung Schank. Wow, war der dreckig, echt dreckig, wirklich.
Er dürfte aber trotzdem sehr verliebt sein. Das Beuschel selbst war sicher sehr gut, aber wahnsinnig versalzen, und wie! Für den Knödel musste ich mir ein Messer aus dem am Tisch stehenden Behältnis nehmen, da mit dem Löffel wirklich nicht teilbar. Naja, sooo einen argen Hunger hatte ich ja eh nicht.
Noch schnell einmal die WC-Anlagen inspizieren. Man kommt an der Küche vorbei! Küche menschenleer - der Fliesenboden echt für die Sau! Pfuigack. WC sauber - mit Hilfshaltegriff für ältere oder besoffene Gäste.
Kein Lokal das ich empfehlen könnte und auch sicher nie wieder besuchen werde.
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magic: naja, ich fang bei Meeresfrüchten an zu würgen - aber probiert hab ich schon. Innereien sind für mich was Besonderes, weil eben "konzentriertes Fleisch", wie ich gern sage. Vieles ist ja auch Muskelgewebe, wie etwa der Magen. Fein geschnittene Lunge ist butterzart und geschmacklich vom Feinsten, schade für den, der sich das entgehen lässt. Dass man auf die Frische achten muss, ist nur logisch.