MATERIA - ein weiterer neuer Italiener in Wien, ja und einer wo sich ein Besuch mehr als lohnt. Man findet ihn im 8ten, in der Tigergasse 31, nahe der Josefstädter Straße, da wo die 2er Bim die Station Albertgasse hat.
Auf der Homepage ist zu lesen, kein a la carte Essen, es gibt Menüs mit 4 b...Mehr anzeigenMATERIA - ein weiterer neuer Italiener in Wien, ja und einer wo sich ein Besuch mehr als lohnt. Man findet ihn im 8ten, in der Tigergasse 31, nahe der Josefstädter Straße, da wo die 2er Bim die Station Albertgasse hat.
Auf der Homepage ist zu lesen, kein a la carte Essen, es gibt Menüs mit 4 bis 6 Gängen zu 45, 55 oder 65 Euronen. Selbstgemachte Pasta, saisonale Produkte und Schätze aus Italien und Österreich. Na dann, auf geht’s.
Wir haben etwa zwei Wochen zuvor, telefonisch einen Dreiertisch für Samstag den 8.12.2018 reserviert, die Lieblingsschwägerin ist mit dabei an diesem Abend. Juhu!
Hinein mit Schwung, es geht einige Stiegen hinunter, nein behindertengerecht schaut anders aus, ist aber der alten gewölbeartigen Räumlichkeit geschuldet. Man steht vor der Bar und zwei Zweiertischen, rechts die anderen 18 Plätze. Die Tische klein, mit heller Holzplatte, die man gut zu einer großen Tafel zusammenstellen könnte. Sessel haben eine Plastiklehne, naja nicht ungemütlich aber passen nicht ganz zum Lokal.
Dem an und für sich schönen Holzboden fehlt noch die Patina, da neu und die Raumakustik bei voller Hütte nicht so berauschend. Dennoch ein Lokal das mir von der Art her gefällt. Hell, freundlich, weiß ausgemalt, mit einige Bildern an der Wand und alles sehr sauber und gepflegt. Wie gesagt mir uns gefällts.
Von den 22 möglichen Gäste waren 21 da, weil wir hatten zu dritt einen 4er Tisch, wobei wir aber sicherlich mehr konsumiert haben, als so mancher 4er :-) PROST
Das Service sehr gut, sympathisch, aufmerksam, freundlich und wenn Francesca, ihres Zeichens Römerin und Chefin dann auch noch besser deutsch spricht, wird sie sicher noch etwas herzlicher werden, oder es ist auch etwas Small Talk möglich. Derzeit kommt ihr leider noch kein Lächler aus, ist aber sicherlich den Sprachbarrieren geschuldet, aber sonst..... Nicht falsch verstehen, sie macht ein sehr guten Job.....
Ihr zur Seite ein junger Mann, vermutlich auch Italiener, er versteht kaum Deutsch, aber sie sagt ihm e zumeist was er tun soll, bringen und abservieren und so kann man auch über ihn absolut nix negatives sagen.
Meine Mädls haben sich für 4, ich mich für das volle Programm entschieden.
Der kulinarisch erfreuliche Abend startet mit Paradeiserbrot und sonst noch einem, ähnlich wie ein Striezel und warm, köstlich!
Dann kam der Gruß von Stefano, Muttern aus Salzburg, Vorfahren aus den Abruzzen, mit Francesca liiert und er zieht die Fäden am Herd. Es war ein knusprig paniertes Bällchen, mit gerissenem Schwein. Auf der Burg Kreuzenstein sagen sie zfetzte Sau dazu :-)) Auch der Appetitanreger war richtig gut!
Gang eins, Cappuccino di Brokkoli, von der Optik her nicht berauschend, aber geschmacklich ein richtig gutes Suppal, mit einer Käsehaube, in einem großen gläsernen Kaffeehäferl mit Hengl serviert.
Gang zwei Animelle Glassata - Kalbsbries mit Ricotta, die Datteln leider aus. Das Bries bissfest, auch einwandfrei, mit einer Art dünner Panier, keine Ahnung was das war. Das einzige Gericht des Abends das mich nicht ganz überzeugt hat, Kalbsbries geht besser, weiß der Innereienfreak zu berichten.
Gang 3 Orecchiette, die keinen Ohren waren perfekt bissfest, mit einer Vielzahl an Meeresfrüchten, wie Miesmuscheln, irgendeinem Fisch und Oktopus. Perfekt gewürzt, für mich das Highlight, auch die Damen waren angetan.
Gans vier, nein Gang vier natürlich, bin schon ganz deppat ober der vielen Gansln heuer. Das war ein fester Wolfbarsch (Spigola) mit Paradeiser, samt -sud und Kräuter. Auch der Fisch absolut top und perfekt gewürzt.
Gang 5 war Rindsschulter mit Brokkoli - Polpa di Spalla e Broccoletti. Das Fleisch butterweich und nicht fasrig, top! Was sie mir allerdings als Brokkoli verkaufen wollten, war dann doch eher Blattspinat, aber egal, weil auch sehr gut. Das ganze auf einem geschmacksbefreiten Erdäpfelpüree serviert.
Den Abschluss machte halbgefrorenes Joghurt mit Passionsfrucht in flüssig, oben drüber Mandelsplitter. Anständig, brauche ich aber nicht jeden Tag, die Frucht seeehr sauer. Hat aber damit zu tun, dass ich nicht so der "süße" bin.
Meine zwei Damen haben auf das Kalbsbries und die Schulter verzichtet. Die 6 Gänge waren aber ganz problemlos zu bewältigen. Man war danach nicht überessen.
Der zeitliche Ablauf der Speisenfolge war bei uns perfekt, weil die Hütte voll war und sich daher immer wieder kleine Pausen ergeben haben.....
Die Getränke, zu Beginn Prosecco vom Feinsten, dann ein Pinot Griggio 2017 aus dem Veneto, süffig, fruchtig, super Wein.
Dann hatten wir einen Sauvignon aus 2016, von der Kellerei Meran. Eine die uns bestens bekannt ist und wo wir uns immer wieder was mitnehmen, wenn wir in unserer zweiten Heimat Südtirol sind. Ein ganz typischer Sauvi mit der grasigen Note, einfach herrlich!
Der Espresso danach sensationell, ja die Italiener können den halt. Leitungswasser gab es zu jeder Zeit, fand aber keinen sonderlichen Abgang. :-))
Alles in allem sehr gut gegessen, ein Lokal wo man sich wohlfühlt und betreut wurden wir während unseres Aufenthalts auch sehr ordentlich, kamen als Erste und gingen fast als Letzte. Wiederkehr sehr wahrscheinlich.....
@anita47 - Materia versus Marcodi, knapper Punktesieg für Marcodi!
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