Das Maschu-Maschu im berüchtigten Bermuda-Dreieck gehört mit Sicherheit zu den schmuddeligsten Lokalen, die ich kenne. Wenn man feines Tuch oder schwer zu reinigende Klamotten trägt, ist ein Besuch nicht zu empfehlen - es sei denn, man kann sich James-Bond-mäßig flink einen geruchdichten Neoprena...Mehr anzeigenDas Maschu-Maschu im berüchtigten Bermuda-Dreieck gehört mit Sicherheit zu den schmuddeligsten Lokalen, die ich kenne. Wenn man feines Tuch oder schwer zu reinigende Klamotten trägt, ist ein Besuch nicht zu empfehlen - es sei denn, man kann sich James-Bond-mäßig flink einen geruchdichten Neoprenanzug überziehen und so der olfaktorischen Penetration entgehen. In dem kleinen Lokal, das man leicht übersehen kann (es befindet sich gleich neben dem Krah-Krah) gibt es zu ebener Erde einige winzige Tischchen und eine „Sitzbar“, die den Koch- und Schankbereich umringt. Über einen Stiegenaufgang erreicht man eine Empore (nur für geruchsmäßig wirklich abgehärtete Charaktere!), auf der sich noch ein paar zusätzliche Sitzgelegenheiten und Tische befinden. An warmen Tagen ist alles halb so wild, denn dann kann man ja im Schanigarten des Maschu-Maschu Platz nehmen und braucht sich über etwaige aromatische Veränderungen seinerselbst keine Gedanken zu machen.
Auch wenn die „Schyrotim“ (hebr.: 00) einem Dauerprovisorium gleicht – und das ist auch schon mein letzter negativer Kritikpunkt - ich liebe das Maschu-Maschu trotzdem.
„The best falafel in town“ ist nicht bloß so dahingesagt, ich habe bis dato noch keine besseren finden können. Sehenswert ist die Falafel-Maschine hinter der „Budel“, die die frisch geformten Bällchen ins heiße Fett plumpsen lässt, wo sie gebacken werden, bis sie herrlich resch und goldbraun sind. Dazu gibt es Hummus (Kichererbsen-Püree), das von einer einzigartig cremigen Konsistenz ist, wie man es hierzulande nirgendwo findet. Das Geheimnis liegt offenbar darin, jede Menge Tahina (Sesam-Paste) bei der Herstellung zu verwenden. Aber auch die gefüllten Pita-Brote und Tortillas sind ein Genuss. Mit Huhn vom Spieß und verschiedenen Salaten (Rotkraut, Karotten, Sauerkraut, etc.) gefüllt, sind diese eine (hoffentlich) gesunde, geschmacklich jedenfalls wesentlich bessere Alternative zum üblichen Burger-Fastfood.
Was ich als bekennender Liebhaber der „scharfen Abteilung“ erwähnen möchte, sind die 3 Saucen, die man hier auf jedem Tischen findet:
Ambah ist eine milde, leicht nach Curry und Mango schmeckende, harmlose Sauce - also nur etwas für Weicheier.
Harissa kennt man vielleicht vom letzten Tunesien-Urlaub, besteht im Wesentlichen aus Chilis, Kreuzkümmel und Knoblauch. Die Harissa im Maschu-Maschu ist etwas flüssiger, erinnert von der Konsistenz her eher an Sambal und ist echtes Teufelszeug - aber ein Traum für meinereiner (some like it hot)!
Zhug – eine ursprünglich jemenitische Kräuter-Mischung aus Koriander, Petersilie, Knoblauch, Chili und verschiedenen Gewürzen wird hier offenbar frisch zubereitet und ist sowohl schärfe- als auch genussmäßig einzigartig (nur für harte Kerle und solche, die es noch werden wollen).
Sollte man von den beiden scharfen Sößchen etwas zu viel erwischt haben, kann man seine Geschmacksknospen mit einem herrlichen Mango-Lassi wieder neu justieren. Die durchaus nicht kleine Getränkekarte enthält aber ansonsten wenige Überraschungen, erwähnt sei vielleicht noch die Limonana – eine Zitronenlimonade mit echten Nanaminze-Blättern.
Das Personal ist überaus freundlich, zuvorkommend und bemüht. Da es sich um ein orientalisches Lokal handelt, ist niemand wirklich gestresst oder gar hektisch, und so hat man genügend Zeit die Karte genauer zu studieren. Ganz entzückend finde ich das eine „Fräulein“ vom Service, eine echte Frohnatur mit einem unglaublich süßen und ansteckenden Lachen.
Mein Resümee: Mit einer neuen Lüftung und schöneren „Restrooms“ gäbe es nicht mehr viel zu meckern.
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