Letzten Samstag ist nach einem Termin in der Obersteiermark das spannend benannte Gasthaus Italo-Steirer in Leoben-Göß mein Ziel, um den mittäglichen Hunger zu stillen. Das Lokal liegt ein wenig außerhalb von Leoben in der Badgasse, kurz vor dem Gebäude ist auf der anderen Straßenseite ein ausrei...Mehr anzeigenLetzten Samstag ist nach einem Termin in der Obersteiermark das spannend benannte Gasthaus Italo-Steirer in Leoben-Göß mein Ziel, um den mittäglichen Hunger zu stillen. Das Lokal liegt ein wenig außerhalb von Leoben in der Badgasse, kurz vor dem Gebäude ist auf der anderen Straßenseite ein ausreichend großer Parkplatz verfügbar.
Wir folgen der Beschilderung und gehen auf dem gekiesten Weg direkt in den großen Gastgarten. Am ersten Tisch sitzt der italienische Koch (zugleich Chef des Hauses) und unterhält sich mit zwei Gästen, er begrüßt uns kurz. Wir suchen uns einen Tisch, knapp vor 14 Uhr sind noch mehrere Familien und Gruppen – in Summe rund 25 Gäste - anwesend.
Der Freibereich ist komplett mit Weinreben überdacht, das Weinlaub ist aber noch recht klein und die Beschattung dementsprechend gering. Im Sommer lässt es sich hier aber bestimmt sehr gut aushalten. Nahe dem Eingang steht ein großer gemauerter Griller, der wohl auch hin und wieder zum Einsatz kommt, für Kinder steht eine sehr große Spielwiese mit Gerätschaften zur Verfügung.
Der Gastgarten ist mit klassischen, nicht ganz bequemen Gartenmöbeln bestückt, die aber gut ins Ambiente passen. Ein grünes Gösser-Tischtuch bestätigt nochmal die Nähe zur Brauerei, keinen Steinwurf entfernt wird der Gerstensaft gebraut.
Der Chef ist inzwischen wieder in die Küche verschwunden, zwei junge Herren sind im Service aktiv. Eine Vierergruppe ist nach uns gekommen, steht aber in der Gunst des Kellners höher und bekommt die Speisekarten. Nach einer weiteren kurzen Wartezeit sind wir dran und unsere Getränke werden aufgenommen. Die Karten würden gleich gebracht meint der junge Mann, der immer einen sehr lockeren Spruch auf den Lippen hat. Das bestellte stille Mineralwasser (Euro 2,50) wird als Aqua kriminale bezeichnet, mein kleiner Radler (Euro 3,20) bekommt den Vulgonamen Hopfenpago.
Als der Vierertisch seine Bestellung beisammen hat sind auch zwei Karten für uns verfügbar – ich habe es vermieden nachzufragen, ob man denn in Summe nur vier Karten hätte.
Die Karte liest sich sehr spannend, wobei der Schwerpunkt eindeutig auf italienischen Gerichten liegt. Wir wurden ebenfalls informiert, dass der Thunfisch an diesem Tag leider schon aus ist, es aber frischen Schwertfisch gibt – auf Frische der Zutaten scheint man sehr viel Wert zu legen. Die Bestellung funktioniert dann ohne weitere Scherzchen, wir sind gespannt.
Gekocht wird frisch, denn nach rund einer halben Stunde ist es soweit und die „Hühnerbrust gefüllt mit Parmaschinken, Tomate und Mozzarella auf Pesto-Tagliatelle (Euro 14,50) wird serviert. Zu diesem Zeitpunkt bemerkt der Kellner, dass wir noch kein Besteck haben und holt den vorbereiteten Satz vom Nachbartisch.
Der Teller ist optisch nett angerichtet, die Hühnerbrust etwas verhalten angebraten, der Parmesan zum Gratinieren ist noch nicht ganz geschmolzen. Der Parmaschinken ist geschmackvoll, das Hühnerfleisch dank der Tomatenscheiben nicht zu trocken. Die Tagliatelle sind am Punkt gekocht, das Pesto erinnert mich ein wenig an jenes aus dem Regal.
Kurz danach kommt auch mein bestelltes Gericht: Grill Mix (Schweinefilet, Beiried und Hühnerbrust im Speckmantel gegrillt, dazu Pommes Frittes und Gemüse; Euro 13,40). Die drei Tranchen Fleisch sind sehr dünn und mit je einer Scheibe Speck eingewickelt. Gegrillt sind sie recht gut, durch die geringe Dicke vom Fleisch eine Spur trocken geworden. Die Pommes sind ok, das Gemüse besteht aus kleinen Würfeln Zucchini und Aubergine, die gut angeröstet, aber ein wenig ölig und generell eher verhalten abgeschmeckt sind.
Beim Abservieren bitten wir gleich um die Rechnung, die nach einigen Minuten in Form eines kleinen Kassazettels ohne jeglichen Bezug zum Lokal kommt. Knapp unter 34 Euro sind in Summe fällig – gefühlt gerade noch ok.
Zum Fazit: Der Italo-Steirer ist ein gelungenes Lokal mit Potential im Leobner Stadtteil Göß. Der Gastgarten ist groß, etwas minimalistisch eingerichtet, aber nett. Das Service ist phasenweise aufmerksam, Stammgästen wird mehr Aufmerksam teil, als Laufkundschaft. Die lockeren Sprüche und Kommentare brauche ich persönlich nicht unbedingt, den älteren Gästen scheint es aber gut gefallen zu haben. Die Küche ist dank des italienischen Chefs authentisch, auf die Frische von Zutaten scheint man sehr viel Wert zu legen. Preislich positioniert man sich ambitioniert. Die von uns gegessenen Gerichte waren geschmacklich ok, bei einem Folgebesuch würden wir eher eines der Fischgerichte probieren.
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