Ich war sehr verwundert, als ich bemerkte, dass das einzige indische Restaurant in Wiener Neustadt noch gar nicht bei ReTe gelistet ist und demnach natürlich auch noch nicht bewertet wurde.
Nachdem wir das Indira schon öfters besucht haben, nütze ich die Gelegenheit das Restaurant hier im Forum ...Mehr anzeigenIch war sehr verwundert, als ich bemerkte, dass das einzige indische Restaurant in Wiener Neustadt noch gar nicht bei ReTe gelistet ist und demnach natürlich auch noch nicht bewertet wurde.
Nachdem wir das Indira schon öfters besucht haben, nütze ich die Gelegenheit das Restaurant hier im Forum vorzustellen:
Das Restaurant Indira gibt es mittlerweile schon seit einigen Jahren und es dürfte auch seine Stammkunden gefunden haben. Das Lokal liegt im Zentrum von Wr. Neustadt am Beginn der Herrengasse, welche für das Wr. Neustädter Nachtleben berühmt ist.
Da sich rund um das Lokal gebührenpflichtige Kurzparkzonen befinden, ist es unter Tags kein Problem einen kostenpflichtigen Parkplatz in der Nähe zu bekommen. Nach 18 Uhr wird´s dann allerdings schwer, da wie schon erwähnt, die Herrengasse eine bekannte Fortgehmeile ist.
Betritt man das Lokal, befindet man sich direkt vor der kleinen Bar und im Raucherbereich. Hier gibt es 3 Vierer- und einen Zweiertisch. Im nächsten Raum (jedoch nicht getrennt) erreicht man den Nichtraucherbereich. Dieser ist deutlich größer. Am Ende des Nichtraucherbereiches geht’s zu den Toiletten. Diese sind steinalt, jedoch immer sauber. Im WC-Bereich dürfte es keine Heizung geben, im Winter ist es dort immer bitterkalt, am besten, man nimmt sich das Jäckchen zum Pipi mit.
Das Lokal ist grell orange gestrichen, es gibt nette Wanddekorationen, die Tische sind hübsch und sauber ebenfalls in orange eingedeckt, das Ambiente ist absolut stimmig, hier werkt jemand, der guten Geschmack sein eigen nennen darf. Im Hintergrund läuft angenehme, nicht zu laute und daher auch nicht nervige Musik.
Das Service wird eigentlich immer vom Chef des Hauses als Alleinunterhalter durchgeführt. Ist das Lokal voll, kommt der Gute (er schenkt sich auch die Getränke selbst ein) oft leicht ins Schwimmen. Er bemüht sich, ist immer freundlich und versucht es wirklich seinen Gästen recht zu machen. Dauert´s einmal ein bisserl länger, ist es auch nicht so schlimm, man ist ja nicht auf der Flucht.
Vor Hunden dürfte der Herr Gastronom (stammt aus Bangladesch) Angst haben. Wir haben meist unseren Wackeldackel (ist wirklich nur Dackelgröße) mit, und schon hält der Herr Kellner wenn möglich immer einigen Respektabstand von unserem Tisch.
Die Karte bietet einen guten Querschnitt durch die indische Küche, es gibt Rind, Lamm, Huhn, Fisch (kein Schweinefleisch) und wenige vegetarische Gerichte. Der indische Käse, den wir sehr lieben, wird in diesem Lokal leider gar nicht angeboten. 3 Suppen, wenige Vorspeisen und einige Desserts runden das Angebot ab.
Speisen aus dem Tandoori Ofen werden nicht angeboten.
Scheinbar um es allen recht zu machen, werden auch einige österreichische Gerichte angeboten. Das finde ich entbehrlich, wenn ich in ein indisches Lokal gehe, dann möchte ich auch indisch essen, wer diese Küche nicht schätzt, wird viele Alternativen mit österreichischer Küche in Wiener Neustadt finden.
Sonntag Mittag wird ein Buffet auf all you can eat Basis angeboten. Wir haben einmal dran teilgenommen, es hat uns weder von der Auswahl noch vom Geschmack damals wirklich niedergerissen.
Die Preise sind deutlich günstiger als bei vergleichbaren Lokalen in Wien. Keine einzige Hauptspeise kostet über € 12,--, die meisten sogar deutlich unter € 10,--. Zusätzlich ist bei den Hauptspeisen immer eine Beilage inkludiert (Reis, Naan, Kartoffel), diese Beilagen sind bei den meisten Wiener Indern extra zu bestellen und auch zu bezahlen.
Die Portionen sind allerdings zu meinem Leidwesen auch sehr klein. Mit Suppe und Hauptspeise (Vorspeisen und Desserts der Karte sprechen mich nicht an) bin ich meist nicht satt und eine zweite Hauptspeise zu bestellen, komme ich mir meistens leicht komisch vor. Also starke Esser, geht nicht zu hungrig ins Indira!
Bei unserem letzten Besuch hatten wir folgende Speisen:
Limettenschaumsuppe mit gebratenen Garnelen (3,50): Für mich durfte die Suppe ohne Garnelen sein, ich mag diese wurmartigen Dinger einfach nicht. Die Suppe kommt brennheiß mit dezent säuerlichem Geschmack daher. Die Konsistenz gerade richtig, ein sehr sehr gutes Süppchen, das kriegt sofort mal die 4.
Shorba Coconut Suppe (3,--): Eine auf Linsensuppe basierende auch brennheiß servierte Suppe, guter dezenter Kokosgeschmack. Die Lieblingssuppe des liebsten Frauchens und auch hier ist die 4 angebracht.
Chili Chicken (8,90): Hühnchen mit grüner Chilisauce und Basmatireis. Ich hab mir Schärfegrad 4 (von 5 möglichen) bestellt und das konnte schon was. Man traut sich hier auf Wunsch scharf zu kochen (ist leider auch nicht bei jedem Inder so). Das Fleisch eindeutig aus dem Filet, zart und butterweich, die Sauce ein Hammer, der Reis in Ordnung. Schmeckt mir wirklich ausgezeichnet, daher gibt´s die 5 (nur wie schon erwähnt, das doppelte könnt´s sein – schluchz).
Chicken Lime & Coconut (8,90): Gegrilltes Hühnerfilet mit Limetten-Coconut Sauce und Buttererdäpfeln (die Liebste bestellt es allerdings immer mit Naan – auch kein Problem). Das Fleisch perfekt, wie schon oben beschrieben. Das Zusammenspiel von Limette und Kokos gibt einen süß – säuerlichen Geschmack. Der Favorit des Frauchens und auch sie zückt hier die 5.
Das Ottakringer (es gibt kein Fassbier) gut gekühlt und eingeschenkt, die alkoholfreien Getränke in Ordnung, der große Braune aus der Saeco Maschine nicht schlecht.
Fazit: Ein gutes und günstiges indisches Lokal, dem man wenn man in der Nähe ist, getrost einen Besuch abstatten kann. Eine extra Anreise würde ich aber nicht in Erwägung ziehen.
Bei der Gesamtspeisenbewertung schwanke ich sehr zwischen 4 und 5. Nachdem ich das Vor- und Nachspeisenangebot nicht toll finde und es doch noch Luft nach oben geben sollte, entscheide ich mich für eine gute 4.
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Werden wir heute ausprobieren. Schon gespannt