Der Rückweg von einem gemeinsamen Termin im Süden von Graz führt Fr. bluesky und mich kürzlich über die St. Peter Hauptstraße vorbei am „Il Carpaccio“ – spontan beschließen wir einzukehren. Das Lokal war vor einiger Zeit asiatisch ausgerichtet, stand lange leer und wurde fast genauso lange sanier...Mehr anzeigenDer Rückweg von einem gemeinsamen Termin im Süden von Graz führt Fr. bluesky und mich kürzlich über die St. Peter Hauptstraße vorbei am „Il Carpaccio“ – spontan beschließen wir einzukehren. Das Lokal war vor einiger Zeit asiatisch ausgerichtet, stand lange leer und wurde fast genauso lange saniert und zum jetzigen Erscheinungsbild umgebaut.
Vor dem Lokal befinden sich einige Parkmöglichkeiten, bei Vollbetrieb wird man sich wahrscheinlich in der näheren Umgebung seinen Parkplatz suchen müssen.
Das Gebäude erscheint von außen sehr groß, in der Mitte ist im etwas zurückversetzten Gebäudebereich ein Gastgarten aufgebaut. Durch den hindurch erreicht man die Eingangstüre und nach einem kleinen Vorraum werden wir auch schon von einem jungen Herrn aus dem Service freundlich begrüßt. Wir können uns im anschließenden offenen Gastraum einen Tisch aussuchen. Der Eindruck von außen täuscht nicht, das Lokal ist relativ groß. Die Wand entlang ist eine fast durchgehende Sitzbank montiert, davor Zweier- und Vierertische mit bequemen Sesseln. Sehr gemütlich wirken auch die Stühle um die runden Tische, die in der Mitte aufgestellt sind. Farblich wirkt alles sehr gut abgestimmt, das weinrot von Sessel und Bank findet sich farblich in den Servietten wieder, die Tische sind mit weißen Tischdecken nett eingedeckt.
Kurz nachdem wir Platz genommen haben kommt der für uns zuständige Kellner um uns nochmals freundlich zu begrüßen und uns die Speisekarten zu überreichen. Die Kerze am Tisch wird entzündet, danach werden die Getränke aufgenommen. Die Karte ist sehr schön gestaltet und relativ umfangreich – neben den verschiedenen Varianten Carpaccio fällt besonders das Fischangebot positiv auf. Der kleine Radler (Euro 2,80) und der kleine Holundersaft gespritzt (Euro 1,70) werden kurz darauf serviert, bis dahin haben wir uns auch für die Speisenwahl entschieden.
Im Eingangsbereich findet sich eine größere Theke, an der immer wieder Gäste ihre telefonisch bestellten Pizzen abholen. An diesem Montagabend sind erwartungsgemäß wenige Gäste anwesend, tendenziell wird während unseres Besuches mehr abgeholt, als serviert. Gleich hinter der Theke findet sich auch der Arbeitsplatz des Pizzaiolo mit seinem Holzofen. Wenn man genau hinschaut kann man noch das eine oder andere Indiz auf die früheren Besitzer erkennen – das Selbstbedienungsbuffet wurde zum Beispiel sehr kreativ in eine Präsentationsfläche für Rotwein umfunktioniert.
Das eingedeckte Besteck wird durch je einen Satz rustikaleres Werkzeug ausgetauscht, gute 15 Minuten nach der Bestellung bekommen wir unsere Pizzen serviert. Fr. bluesky hat sich für die Pizza Venezia (Tomatenscheiben, Basilikum, Oliven und Mozzarella; Euro 8,40) entschieden. Der Teigfladen hat eine ansprechende Optik, die angekündigten Tomatenscheiben sind eher Spalten und recht spärlich vorhanden. Der Mozzarella dominiert und macht die Pizza zu einem sehr üppigen Gericht. Der Teig ist geschmacklich sehr gut, allerdings für unseren Geschmack etwas zu dick. Das führt zu einem zusätzlichen Sättigungseffekt und Fr. bluesky streicht nach etwas mehr als der halben Pizza die Segel.
Meine Wahl fällt wie so oft auf die Pizza San Daniele (Rohschinken, Rucola und Parmesan; Euro 9,90). Auch dieses Bild gefällt sehr gut, der Käse ist diesmal wirklich gehobelt und nicht geraspelt oder gerieben. Der Rucola ist frisch, der Rohschinken geschmacklich sehr gut, leider ein wenig sparsam eingesetzt. Auch hier ist der eigentlich recht gute Teig etwas zu dick verarbeitet und damit wird die Pizza sehr üppig.
Wir bitten beim Abservieren um die Rechnung, die der sehr aufmerksame Kellner wenig später bringt. In Summe beläuft sich die Rechnung auf knapp unter 23 Euro, ein gefühlt fairer Preis.
Zum Fazit: Das Il Carpaccio liegt sehr verkehrsgünstig an der St. Peter Hauptstraße in Graz. Das Lokal wurde sehr geschmackvoll gestaltet, die Einrichtung wirkt hochwertig. Das Service war sehr aufmerksam und zuvorkommend. Die von uns gegessenen Speisen waren gut. Der Teig wurde für unseren Geschmack ein wenig zu dick belassen, der Belag der Pizzen war etwas unausgewogen teils zu üppig, teils zu knausrig zusammengestellt.
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