Der Golf und Landclub Ennstal ist der einzige Golfplatz Europas, der sich in einem Natura 2000-Naturschutzgebiet befindet. Eine dementsprechend schöne Flora und Fauna (ich erinnere an den Wachtelkönig) begleitet einem über die 18-Loch-Anlage. Man merkt keine Spur davon, dass der Golfplatz Anfang ...Mehr anzeigenDer Golf und Landclub Ennstal ist der einzige Golfplatz Europas, der sich in einem Natura 2000-Naturschutzgebiet befindet. Eine dementsprechend schöne Flora und Fauna (ich erinnere an den Wachtelkönig) begleitet einem über die 18-Loch-Anlage. Man merkt keine Spur davon, dass der Golfplatz Anfang dieses Jahres noch komplett unter Wasser stand. Auch die übermäßige Hitze und Dürre merkt man der Anlage nicht an, Hut ab vor der Leistung des Greenkeeperteams!
Das Ambiente…
des Golfstüberls gefällt mir soweit ganz gut. Man sitzt auf diesen geflochtenen, dunklen Stühlen, die einem dazu verleiten auch länger hier zu verweilen. Die Tische bieten auch ordentlich Platz, so dass einer vernünftigen Mahlzeit nichts im Wege steht. Den Innenbereich kann ich nicht beschreiben, da ich dort bis jetzt noch nicht saß.
Bevor wir die Speisen bestellten, fragte der Kellner ob wir schon etwas zu trinken wollen. Ich orderte zuerst einen naturtrüben Apfelsaft.
„Das haben wir nicht“, antwortete dieser. „Dann nehm ich ein Marillenpago“. „Das haben wir auch nicht“, lautete erneut die Antwort.
Es wäre nach der ersten Verneinung vom Kellner schon hilfreich gewesen zu erwähnen, welche Säfte sie denn nun haben. Denn es sind tatsächlich nur magere 3 Säfte: Mango, Johannisbeer- und Apfelsaft (leider eben nicht naturtrüb). Die Getränke kamen dann mit einem schönen Haufen Eis daher, der Hitze sei dieser Umstand zu verdanken. Das erste Getränk war schon bald gekippt, ein neues wurde bestellt. Dieses kam dann weniger rasch daher, der Herr Kellner vergaß es, kam aber selbst darauf und entschuldigte sich für sein Missgeschick. Es sei ihm entschuldigt, schließlich musste er alleine den Außenbereich „schupfen“. Bei dieser Hitze und bei dem immer größer werdenden Andrang kam dieser immer mehr ins Schwitzen. Aus diesem Grund wurden die bestellten Speisen dann auch vom Koch selbst serviert. So viel zum Service, was wurde nun bestellt bzw. nicht bestellt?
Speisen
Nicht bestellt wurde eine Suppe, denn es gab nur eine Leberknödelsuppe und diese erschien mir in Angesicht der Temperaturen zu schwer. Schade, dass es nur diese Suppe gab. An einer Suppe lässt sich oft schon erahnen, was das Küchenteam zu bieten hat und einem noch bieten wird. Auf der Speisekarte stand übrigens auch eine Fritattensuppe. Da drängt sich mir die Frage auf, warum es diese nicht gab? Fritatten lassen sich doch ganz flott zubereiten, eine Brühe schien man ja zu haben…
Es wurde auch der Grillspieß mit Rinder-, Schweine- und Hühnerfilet nicht bestellt, denn es war nicht möglich diese ohne dem Schweinefilet zu bestellen. Sind schon vorgesteckt war die knappe Antwort.
Ich ging also zur Hauptspeise über. Für all jene, die fleischloses Essen präferieren, gab es nur Käsespätzle und Eiernockerl (€ 7,7). Ich entscheid mich für letztere, denn die Käsespätzle wurden laut Beschreibung mit Gorgonzola zubereitet. Die Eiernockerl werden normalerweise mit einer kleinen Salatschüssel serviert, ich bestellte eine große. Die große Salatschüssel war nicht viel größer als die kleine, kostete dennoch € 2,5 mehr. Das fand ich etwas übertrieben.
Der Salat war ein Mischmasch aus Blattsalat, gelbem Paprika, Gurke (ohne Schale) und Kirschtomaten. Das Dressing wurde mit Senf und etwas Zucker gepimpt. Für diese Jahreszeit schmeckten die Tomaten etwas zu wässrig, sonst waren die einzelnen Zutaten frisch und in mundgerechte Stücke zerteilt. Insgesamt eine gute Leistung (3).
Die Eiernockerl sahen auf den ersten Blick sehr gut aus. Hier passte ausnahmsweise der Schnittlauchdekor, er verlieh der Speise nicht nur eine optische Aufwertung, sondern auch eine geschmackliche. Es gelang dem Koch, dass die Nockerl nicht zu trocken wurden, sprich das Ei wurde nicht tot durchgebraten. Negativ viel leider die etwas zu intensive Pfeffernote auf, die mich an einen Nießpulverpfeffer erinnerte. (3,5)
Ich kostete vom Toast mit gegrillter Hühnerbrust und Ananas. Die mitgelieferte Cocktailsauce war eindeutig selbstgemacht und schmeckte sehr gut. Das Huhn war saftig, außen merkte man die Röstaromen deutlich, es schmeckte. Angerichtet wurde diese Speise mit etwas Salat. Insgesamt eine stimmige Speise (3,5).
Der Hunger war schon gestillt, der Gusto noch lange nicht. Deshalb bestellte ich mir eine Eispalatschinke. Ein kleiner Einwurf an dieser Stelle: Mich wunderte es nun umso mehr, dass keine Fritattensuppe angeboten wurde. Aber der Koch wird wohl wissen, was er tut…
Die Eispalatschinken (€ 6,8) hätte ich mir sparen können. Die Palatschinken (2 Stück) wurden zwar frisch zubereitet, jedoch hatte ich solche schon in deutlich besserer Qualität gegessen. Die verwendete Butter hatte einen komischen Eigengeschmack. In den Palatschinken befand sich jeweils eine Kugel Vanilleeis. Dekoriert wurde diese Sünde mit Schlag, geriebenen Mandeln und viel zu viel Schokosauce. Diese Sauce ist ohnehin zu süß, hier soff die Palatschinke hoffnungslos in jener ab. (2)
Fazit: Nach einer Golfrunde kann man ohne weiteres hier einkehren. Die Leistung der Küche reicht von durchschnittlich bis sehr gut, wobei mit frischen Zutaten gearbeitet wird. Im Service ist man bemüht und eigentlich auch recht rasch, in Stoßzeiten kann es zu kleineren Wartezeiten kommen.
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@lehla: Ich habe leider noch nie sehr gutes Essen nach einer Golfrunde genossen, meistens war es sogar unterdurchschnittlich. Man könnte doch meinen die Golfer wären ein ideales Klientel für gehobene Küche, irgendwie hat sich das scheinbar noch nicht umgesprochen... Deinem Tipp werde ich folgen, wenn es mich einmal dorthin verschlägt! Aja, im Vergleich isst man hier noch ganz gut, da hab ich bei anderen Golfplätzen noch bedeutend schlechter gegessen. @nokomo: Gerne und mein Spiel war sogar ganz gut! Leider neigt sich meine Golfsaison schon wieder zu Ende...