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Sa, 23. November 2024

Gasthof Krone

Brunnenfelder Straße 18, Bludenz 6700
Küche: Österreichische Küche
Lokaltyp: Gasthaus
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Gasthof Krone - BludenzGasthof Krone - BludenzGasthof Krone - Bludenz
Brätspätzlesuppe - Gasthof Krone - BludenzGasthof Krone - BludenzGasthof Krone - Bludenz

Gasthof Krone

Speisen
Ambiente
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Bewertungen

am 12. September 2013
SpeisenAmbienteService
Ich mache mich aus Feldkirch auf den Weg Richtung Osten, aber bevor ich durch den Arlberg fahre will ich im Ländle noch ordentlich zu Abend essen. Bloß wo? Da fällt mir der „Vorarlberger Kronen“ Führer unseres geschätzten Pressesprechers ein. Jede Vorarlberger Gemeinde hat ihre Krone, meint er. U...Mehr anzeigenIch mache mich aus Feldkirch auf den Weg Richtung Osten, aber bevor ich durch den Arlberg fahre will ich im Ländle noch ordentlich zu Abend essen. Bloß wo? Da fällt mir der „Vorarlberger Kronen“ Führer unseres geschätzten Pressesprechers ein. Jede Vorarlberger Gemeinde hat ihre Krone, meint er. Und, so hoffe ich, der Name verpflichtet. Da wird sich doch zwischen Feldkirch und Arlberg so ein Krönele finden lassen. Ich werfe einen Blick in den Führer und werde in Bludenz fündig. Eingetragen in die rete Datenbank vom Pressesprecher persönlich, aber offenbar noch nicht besucht. Da fahre ich hin.

Mein Navi schickt mich an der Abfahrt Bludenz-Montafon von der Autobahn, rund zweihundert Meter geradeaus und dann rechts in eine kleine Nebenstraße. Auf der fahre ich ein Stück und schon ist sie da, die Krone. Sie würde also auch in den „Essen in Autobahnnähe“-Guide von amarone passen. Falls man hier anständig isst. Ich bin gespannt.

Kronen hatte ich mir irgendwie majestätischer vorgestellt. Mitten am Hauptplatz, selbstbewusst und breitschultrig neben Rathaus und Kirche. Diese hier ist eher unscheinbar, außerdem an der Peripherie in oben erwähnter kleiner Nebenstraße gelegen.

Ich betrete die Gaststube. Ein überraschend kleiner, fast intimer Raum, holzgetäfelt, vielleicht sechs oder sieben nett gedeckte Tische, ein Kachelofen, viele Weinflaschen als Dekoration an den Wänden und eine Schank. An dieser sitzt eine lustige Runde, einige Damen und Herren in den Fünfzigern, die sich viel zu erzählen und viel zu lachen haben, bei Bier, weißen Spritzern und dem einen oder anderen Zigaretterl. Sie unterhalten sich prächtig. Von Zeit zu Zeit sagt einer „Jetz muaß i abr wirkli gehe“, bleibt sitzen und bestellt noch ein Gläschen.

Ja, man darf hier rauchen, aber die sehr effektive Lüftung sorgt dafür, dass das gar nicht stört.

Die Tische sind alle unbesetzt, einige reserviert. Ich bin fürs erste der einzige, der hier essen will, allerdings ist es erst kurz nach sechs.

Ich frage nach alkoholfreiem Bier, die Kellnerin stellt Clausthaler und Franziskaner Hefeweizen zur Wahl. Fein, da nehme ich das Hefeweizen, das schmeckt alkoholfrei gar nicht schlecht.

Ein Blick in die Karte zeigt gleich, was hier das Leitthema ist. Fleisch. Steaks von allen möglichen Rinderrassen dominieren das Angebot, daneben gibt es auch noch die üblichen Klassiker vom Schnitzel bis zum Zwiebelrostbraten.

Ich bestelle für den Anfang eine Leberspätzlesuppe. Ist leider aus, meint die Kellnerin, aber Brätspätzle wären zu haben. Auf meine Frage hin meint sie, das wäre ein feines Brät, so wie für einen Leberkäs. Interessant, das muss ich probieren. Die Suppe kommt, und als Einlage schwimmen jede Menge kleiner Kügelchen darin, die wie Bratwurst schmecken. Lustig, eine Rindsuppe mit Bratwurstwutzerln drin, schmeckt auch recht gut, aber die Leberspätzle wären mir doch lieber gewesen.

Als Hauptspeise, meint die Kellnerin, gäbe es außer der Karte noch ein Rehragout, Hirschkoteletts mit Knödel und Rotkraut und ein Kalbsrückensteak mit Morcheln in Safransauce und Trüffelnudeln. Da greife ich zu.

Das Steak ist fast dreifingerdick, medium gebraten, zart und sehr saftig, ein köstliches Stück Fleisch. Die Safransauce ist recht kräftig und harmoniert gemeinsam mit den Morcheln ausgezeichnet mit dem herzhaften Steak, die Trüffelnudeln sind eine perfekte Beilage.

Ich genehmige mir zum Steak ein Achterl Zweigelt vom Umathum, der allerdings nicht überzeugt.

In der Zwischenzeit ist eine Gruppe von Amerikanern eingetroffen, lauter Männer um die Vierzig, in wetterfesten Jacken und Bergschuhen. Sie machen es sich am Nebentisch bequem und bestellen eine Runde Bier. Da entdeckt einer den Aschenbecher am Tisch und fragt mit großen Augen „It’s allowed to smoke here?“ Ich erwarte schon, dass sich die Runde gleich mit Kopfschütteln über die rückständigen Barbaren im Alpenland echauffieren wird. Weit gefehlt, die Herren ziehen ihre Marlboropackerln aus den Jacken und heizen sich eine an. Dann kommt der Koch an ihren Tisch. Er trägt eine Platte, auf der sich die Rinderfilets türmen. Er zeigt sie den Gästen, lässt ihnen die Wahl, erzählt von der Herkunft und der Lagerung dieser Gustostückerln. Interessant, das kannte ich bislang nur von Fischrestaurants am Mittelmeer.

Das Lokal ist mittlerweile gut gefüllt, an den Tischen freuen sich die Gäste auf ihr Essen. Ich bin schon fertig, bitte um einen Espresso und die Rechnung. Die macht € 38,- aus.

Ich verabschiede mich satt und zufrieden und mache mich wieder auf den Weg. Die lustige Runde sitzt immer noch an der Bar.

Fazit: S’isch ghörig gsi. Diese Krone verdient ihren Namen fürwahr!
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