Vor kurzem in der Freizeitbeilage des Kurier so einiges über schöne Gastgärten gelesen und da blieb der vom Gasthaus ZUR GRÜNEN LATERNE im 16enten hängen. Bis vor einigen Jahren war hier das Gasthaus Schinko, einen Wirt gibt’s an dem Ort bereits seit 1961.
Mit dem 43er vom Schottentor kommend ...Mehr anzeigenVor kurzem in der Freizeitbeilage des Kurier so einiges über schöne Gastgärten gelesen und da blieb der vom Gasthaus ZUR GRÜNEN LATERNE im 16enten hängen. Bis vor einigen Jahren war hier das Gasthaus Schinko, einen Wirt gibt’s an dem Ort bereits seit 1961.
Mit dem 43er vom Schottentor kommend sind wir her geBIMelt, an diesem Donnerstag den 23.6.2016, bei der Station Wattgasse ausgestiegen, der folgt man einige Hundert Meter bis zur Paletzgasse und da auf Haus 10, Ecke Wurlitzergasse, ist die Laterne.
Von außen unscheinbar, man sieht zuerst nur eine Weinlaube, die sich das ganze Haus entlang erstreckt und schon so ausgewachsen ist, dass sie ein perfektes Dach für die heißen Sommertage bildet. Grüne Metallsessel mit Armlehne und Sitzpolster gibt’s da, einfach aber gemütlich, ebensolche Tische mit so einem naja rot weiß karierten Tischtuch und auf den sauberen Menagen nicht nur Salz, Pfeffer und Stuzzicadenti sondern auch Maggiflascherln, NEIN bei näherem hinschauen erkennt man erst, es sind die von Hügli. :-))
Wir sagen dem Kellner wir hätte reserviert. Setzts eich hi wos woits bekamen wir als Antwort und so taten wir. Unser Tisch einer der vier an der weißen Hauswand. Bei optimaler Belegung finden etwa 40 Gäste Platz, vielleicht 20 waren es an dem warmen Frühsommerabend.
Über die Größe des Lokals und wie es da ausschaut kann ich nichts sagen, ich war nicht drinnen, einzig beim Vorbeigehen war eine große Schank erkennbar.
Der Servicemitarbeiter Helmut, wie sich im Laufe der Zeit heraus stellen sollte und Rapid Fan wie ich, einer von der „rustikalen“ Art, der aber ganz genau in dieses Lokal passt. Er kennt so ziemlich jeden Gast beim Vornamen, ist sehr freundlich und aufmerksam, er fragt nach, bringt die georderten Dinge rasch zum Tisch, auch das Abservieren geht flott und er hat Schmäh, ein Profi seines Fachs und das einer Wiener Dialekt "extrem" redet, damit haben wir null Problem.
Ihm zur Seite ein junges Mädl, die vermutlich aus einem der ehemaligen jugoslawischen Länder kommt, aber schon lange da ist und hin und wieder was zu einem der Tische bringt oder abserviert. Mehr kann ich zu ihr nicht sagen, außer dass sie ebenfalls sehr freundlich war und auch jeden kannte.
Wir haben ausreichend Zeit aus der (leider) sehr umfangreichen Karte zu wählen, ich glaube zehn Seiten waren es oder so? Was das Lokal genau sein will weiß ich nicht, gibt es doch sehr viel Wienerisches/ Österreichisches, aber auch mehrere Seiten mit den verschiedensten internationalen Gerichten, siehe HP. Da dachte ich mir schon, das kann ja was werden? Aber ich muss ehrlich sagen ich habe mich geirrt, zumindest bei dem wenigen was wir hatten.
Da war für meine Frau heute nur was „unspektakuläres“ Kaltes und zwar saure Extrawurst mit rotem Zwiebel, dazu steirisches Gold und ein super knuspriges Semmerl. Das war zwar vielleicht ein wenig aufgebacken, dadurch aber top und die Mühe machen sich nicht viele. Sehr positiv aufgefallen ist, für das Kernöl wurde nichts verrechnet, sehr beachtlich. Vielmehr kann man dazu nicht sagen, außer dass es sehr geschmeckt hat, die Relation zwischen Zwiebel und Wurst ideal getroffen wurde und die Marinade nicht sonderlich sauer war, genau richtig auch für mich, der den Rest essen durfte :-)
Ich hatte eine Tiroler Leber mit Braterdäpfeln, dazu zum Glück nix, weil die Portionen war groß, für einen ordentlichen Esser wie mich gerade zu schaffen. Und die war schlicht exzellent! Mehrere nicht zu dicke Stücke, perfekt gebraten, bissfest, mit einem tollen Eigengeschmack. Das Ganze in einem herrlich sämigen, harmonischen Saftl mit Speck und Zwiebel, sowie oben drüber drei weiche Apfelspalten und einiges an Röstzwiebel. Die Erdäpfel selbst geschnitzt, ordentlich angebraten, sogar ein wenig knusprig und hier der Beweis dass sie auch nach was schmecken können.
Getrunken haben wir gesamt vier weiße Spritzer von top Qualität, sehr gut gekühlt und der Preis zu je € 1,80 war der Hammer! Auch der Espresso danach, wie immer ohne Zucker, von Helmut Sacher aus Oeynhausen in NÖ wusste zu überzeugen, nicht SEHR stark, aber stark, wenig bitter und mit schöner Creme.
Alles in allem hat uns die GRÜNEN LATERNE sehr positiv überrascht, Essen ausgezeichnet, wobei sich der 5er natürlich auf diese Art von Lokal bezieht! Das Ambiente irgendwie charmant und der Kellner wie gemacht für dieses Lokal.
Und dann kam die Mehrwertsteuerrechnung und da standen gerade einmal 25 Euro drauf, das zu kommentieren erübrigt sich. Aber dem noch nicht genug, fragte uns Herr Helmut auch noch ober wir ein Schnapsler auf Haus wollen, es wurde eine sensationell gute Williamsbirne.
Wir kommen wieder!
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