am 15. Mai 2015 · Update 23. Feb 2016
SpeisenAmbienteServiceAusflug Salzburg zweiten Tag, 5.Mai.2015.
An diesem Tag plante ich das Schloss Hellbrunn samt der Wasserspiele zu besichtigen, anschließend wollten wir mit der Untersbergbahn den "Salzburger Hausberg" besteigen um die Aussicht dort oben zu genießen. Es blieb nur eine Frage offen, wo werden wir...Mehr anzeigenAusflug Salzburg zweiten Tag, 5.Mai.2015.
An diesem Tag plante ich das Schloss Hellbrunn samt der Wasserspiele zu besichtigen, anschließend wollten wir mit der Untersbergbahn den "Salzburger Hausberg" besteigen um die Aussicht dort oben zu genießen. Es blieb nur eine Frage offen, wo werden wir essen gehen? In der Nähe vom Schloss Hellbrunn sind nicht gerade viel Auswahl an Gastronomie vertreten, zumindest wenn man Google-Map vertrauen kann. Bei der Suche ist mir das Hotel-Restaurant Friesacher aufgefallen. Es liegt nicht weit von der Hellbrunner Parkanlage entfernt und hat gleich in der Nähe die Buslinie 25, welche genau zu unserem Reiseziel, den Untersberg fährt. Die Webseite ist auch sehr einladend gestaltet, ein Versuch ist es wert.
Es war auch wieder ein warmer schwüler Tag. Zwar bietet die Besichtigung der Hellbrunner Wasserspiele ein paar spontane Abkühlung, aber (zum Glück) blieben wir davon verschont. Nach der Wanderung durch die Parkanlage kamen wir aus einer kleinen Seitentür neben dem Zoo heraus und sahen vor uns eine idyllische Landschaft, wo der Untersberg im Hintergrund gut zu erkennen war. Zu Fuß war es noch höchstens zehn Minuten bis zum Restaurant Friesacher.
Der Familiebetrieb war sehr schick eingerichtet, lag gleich neben der Straße. Es gibt hier auch einen Heurigen, leider ist er erst ab dem späten Nachmittag geöffnet. Beim Betreten des Haupteingangs lag das Restaurant gleich auf der linken Seite. Im Innenraum saß niemand, wunderschön ruhig, aber wir wurden gleich in den Gastgarten geführt.
Bevor die Speisen bestellt wurden, orderten wir gleich beim Kellner zur Abkühlung eine große Soda-Zitrone und einen großen Apfelsaft gespritzt. Mit dem Bestellen ließen wir uns etwas Zeit, die Karte ist einigermaßen komplex aufgestellt, es gibt sowohl ein Menü als auch regionale Spezialitäten, die Entscheidung war nicht einfach. Wir entschieden und beide für das Menü, wo 3-Gänge (Vorspeise - Hauptspeise - Dessert) pro Person 21€ kosteten, recht preiswert. Inzwischen servierte eine junge Dame das Gedeck, zweierlei Brot mit Aufstrich und eingelegte Pilze bzw. Antipasti.
Als Vorspeise hatte meine Frau einen Frühlingssalat mit Tramezzini- Lachsröllchen und ich das Tafelspitzsülzchen
auf Spargel- Bärlauchsalat. Ein schöner Start, besonders an einem heißen Tag mit viel körperlichen Anstrengungen. Geschmacklich weniger interessant, aber die Frische der Speisen und der Balsamico-Essig waren sehr ansprechend.
Hauptgang, geschmorte Jungschweineschulter mit Gemüse- Kräutertagliollini und Kalbsbutterschnitzerl mit Erdäpfelpüree. Das Kalbsbutterschnitzerl war besonders delikat, harmonisch gewürzt, weder zu viel noch zu wenig und gut gegart, innen schön saftig und die Größe war ebenfalls sehr zufriendenstellend. Dazu hatte ich einmal die Weisse, ein tolles Bier, milder Abgang mit einem Nachgeschmack von Johannisbeeren oder Holunder, werde ich auch zu Hause in Wien kaufen und lagern. Das Jungschweineschulter hat meine Frau auch gut geschmeckt, Fleisch zart und überall mit Geschmack durchgezogen, ähnelt etwas mit unserem rot gebratenen Schweinefleisch a la Beijing. Teigwaren bzw. Nudeln zum geschmorten Schweinefleisch ist nicht gerade unser Favorit, aber gegen eine Abwechslung hatte meine Frau auch nichts einzuwenden.
Eigentlich waren wir beide nach zwei Gängen bereits satt und nach dem Abservieren wurden wir länger alleine gelassen. Der Kellner kam dann noch zu uns und fragte ob wir einen Wunsch hätten, kurze Kommunikationsstille, ich schaute ihm nur verdutzt in die Augen und plötzlich erinnerte er sich, dass wir noch ein Dessert bestellt haben. Ich sagte, es wäre in Ordnung wenn's vergessen wurde und......bevor ich mich aussprechen konnte, erwiderte der junge Mann gleich, dass nichts vergessen wurde und eilte in den Innenraum. Nach weitere fünf Minuten kamen dann die Desserts, in dieser Zeit konnte ich noch etwas Raum in meinem Magen frei machen. Die Süßspeise bestanden aus Waldmeister Panna Cotta mit Gewürzpfirsich und Topfenknödel in Zimtbrösel auf Rhabarberragout. Die Topfenknödel waren optisch eingedellt und eher oval als rund, aber geschmacklich war sie völlig makellos. Das Rhabarber war knackig und leicht säuerlich, hat wunderbar dazu gepasst. Panna Cotta für meine Frau war sehr schön angerichtet, ich wollte, konnte aber aus Sättigungsgefühl nicht mehr davon probieren.
Insgesamt bezahlten wir 60€ inklusive Trinkgeld, das Preis-Leistungs-Verhältnis hat gestimmt. Obwohl viele Gäste da waren und das Personal leicht unter Stress stand, war die Bedienung immer sehr höflich.
Während des Essens wurde der Sonnenschein im Gastgarten immer stärker. Meine Bitte, ob man uns den Sonnenschirm aufklappen könnte wurde freundlich nachgegangen, heiß war es trotzdem. Manche Gäste wurden auch nicht von der Sonne verschont obwohl sie unter den großen Bäumen saßen, das Licht bannte sich einfach einen Weg zu ihnen durch und viele Gesichter färbten sich schön rot. Als wir nach dem Essen wieder durch den Innenraum gingen, war es drinnen herrlich kühl, viel angenehmer als draußen. Wenn wir das nächste mal kommen, werden wir auch beim Schönwetter auf den Gastgarten verzichten.
Fazit: Empfehlenswertes Restaurant mit einer guten Küche. Außer uns gab es kaum Touristen, die meisten Gäste waren entweder Einheimische oder Businessmänner-und frauen. Speisen und Bedienung waren nicht zu bemängeln. Wenn wir wieder nach Salzburg kommen und in der Nähe sind, werden wir auf jeden Fall das Restaurant bzw. den Heurigen aufsuchen.
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@neugierig: Jetzt ist nach den langen Monaten der Kälte eben die Zeit gekommen, wo man es doch genießt im Freien zu sitzen. Für uns als Raucher sowieso schon fast die einzige Möglichkeit um zu essen und auch zu rauchen.