Haben Sie eine Eintrittskarte für mich?
Ein Aufblitzen in den Augen.
Die netteste Art nach dem 3G-Nachweis zu fragen.
Wird uns immer in Erinnerung bleiben und ist zum geflügelten Wort geworden.
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Wo ist man so schlagfertig-charmant?
Mitten in Radkersburg, in der Enoteca & Genießerei das ...Mehr anzeigenHaben Sie eine Eintrittskarte für mich?
Ein Aufblitzen in den Augen.
Die netteste Art nach dem 3G-Nachweis zu fragen.
Wird uns immer in Erinnerung bleiben und ist zum geflügelten Wort geworden.
💞
Wo ist man so schlagfertig-charmant?
Mitten in Radkersburg, in der Enoteca & Genießerei das Altstadthaus.
Wir haben reserviert und bei der Annäherung sieht man durch die Fenster auf die Gasse, schön gedeckte Tische, das Ambiente soll wohl maritimes Feeling vermitteln, mit viel blau und weiß, allerdings, es herrscht gähnende Leere und wirkt ein bissl kühl.
Der Eingang befindet sich zwischen zwei Gebäuden, ein Arkadenhof, überdacht mit Glaskonstruktionen inklusive Patio mit Brunnen im Anschluss. Nach den Formalitäten können wir aussuchen, wo wir sitzen möchten. Wir wenden uns instinktiv nach links, hier sieht alles so hübsch bunt und fröhlich aus.
Wir haben somit die Enoteca gewählt.
Frische Farben in grün und orange, alte Butzenscheiben-Fenster an der Wand, gemütliche Schalensessel oder Bänke zu großen Tischen, auf denen nur Paarläufer sind, fröhlich-bunte Wassergläser. Ein paar Sitz-Poufs, einiges vom großen Schweden, am Ende des Raumes ein kleiner Tresen. Küche und die große Theke befinden sich im Restaurant.
Wir werden mit Speisekarte und Tagesempfehlungen versorgt, in den Weingläsern landet ausnahmsweise etwas Rotes, ein Merlot aus Klöch. Sehr angenehm, muss sich nicht hinter seinen Kollegen aus Restösterreich verstecken, vor allem zum Essen eine gute Wahl. Wasser in der Karaffe wird eingestellt.
Gedeck
im Holzkörbchen zwei Reihen dunkles und helles Brot, konnte im Laufe des Abends nachgeordert werden. In der Porzellanschale befinden sich Artischocken, eingelegte Oliven und ein mediterraner Aufstrich.
Man muss ja grundsätzlich aufpassen, dass man sich mit der Ouvertüre nicht überisst, hier muss es allerdings sein.
Gemischter Vorspeisenteller nach Altstadthaus-Art (17,-)
Eine Platte, die nichts auslässt, was das Herz begehrt.
Rohschinken San Daniele, Wildschweinschinken, Mortadella, Salami, Bresaola, Parmesan in ganzen Stücken, Oliven, Kapern, Tomaten, Ei und Grünzeug.
Hab zwar keine Berkel gesehen, wird aber wohl so sein, denn alles war so herrlich dünn aufgeschnitten. Alles von bester Qualität, gemeinsam mit dem Brot eigentlich fast eine Hauptspeise vom Volumen, auch für Zwei.
Fusilli mit Sardinen und Kapern (EUR 15,-)
Ein riesiger roter Pasta Teller. Ich habe nicht gezählt, aber es waren zig Sardinen, das allein hätte schon ausgereicht. Dazu noch Kapern, Oliven, sonnengetrocknete Tomaten und Grünzeugs. Die Pasta am Punkt. Ein sogenanntes ‚Schaufel-Gericht‘.
Trüffelrisotto mit Wildschweinschinken (EUR 17,50)
Hier kommt ein flacher Teller zum Einsatz, womöglich wäre der Schinken in einer tiefen Bowl abgestürzt. Das Risotto, so wie wir es gerne mögen; schlotzig, mit sehr viel Parmesan angerührt. Der Wildschweinschinken war schon bei der Vorspeise dabei, hier kann er aber im Dampf des Risottos so richtig sein kräftiges Wildaroma entfalten. Sogar der Trüffel hat hier perfekt dazu gepasst und das Geschmackserlebnis abgerundet.
Beide Speisen, die ja eigentlich erst die ersten Hauptgänge in Italien gewesen wären, waren kaum zu bewältigen, bei der Pasta blieb sogar etwas über.
Auf der Homepage lautet es:
Italien pur – mit kleinem steirischen Einschlag. Erleben sie typisch Gradeser Küche.
Was ich sicher weiß, der steirische Anteil ist der weibliche Part der beiden Gastronomen. Das Vollkorn-Husarenkrapferl zum Kaffee hat mich amüsiert, es wohnten sogar viele davon unter einem Glassturz. Mein Einwand, dass das eine Weihnachtsbäckerei ist, wollte man nicht gelten lassen, und uns deswegen gleich noch ein paar anbieten. Die Frau aus dem Ort, die sie der Erzählung nach macht, kichert vielleicht noch immer.
Altstadthaus-to-go - einige Speisen werden in umweltfreundlichen, wiederverwendbaren Gefäßen zum Daheim-Genießen angeboten. Weiters finden sich Green Shell-Muscheln, Ossobuco, Strigoli, Cotechino, Capelunghe, Wolfsbarsch in Salzkruste (für 2 Personen) auf der Karte, die regelmäßig wechselt. Frische Fische von der Adria werden lt. HP 2x die Woche geliefert. Kräuter aus dem eigenen Garten. Pasta 2x die Woche selbst gemacht.
Der Verkaufsladen mit Ausstellung nebenan bietet hausgemachte Pasta, Essig, Öl, getrocknete Perino-Tomaten, Cantuccini, Peratoner Schokolade, Nonini-Grappas, Lomoncello, Gewürze, Murano-Glas und…und…und
Obwohl ich die Speisekarte vorab auszugsweise kannte, war ich von der Authentizität Italiens überrascht. GsD füllte sich im Laufe des Abends das Lokal immer mehr, sogar die meisten Gäste in den Räumen des Restaurants. Die Qualität der Produkte und die Herzlichkeit der Gastgeber ist das große Plus im Altstadthaus, das halt im ersten Moment so gar nicht italienisch klingt.
Empfehlung, hier findet jeder etwas auf der Karte. Schmecken wird es auf alle Fälle.
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