Nach einer schöpferischen Pause ergibt sich diesen Donnerstag mal wieder die Gelegenheit, mittags die kulinarische Umgebung auszuprobieren. Wir bleiben unserer jüngsten Taktik treu und besuchen wieder ein Shopping Center – diesmal allerdings das Center West nahe dem Verteilerkreis Webling.
Das ...Mehr anzeigenNach einer schöpferischen Pause ergibt sich diesen Donnerstag mal wieder die Gelegenheit, mittags die kulinarische Umgebung auszuprobieren. Wir bleiben unserer jüngsten Taktik treu und besuchen wieder ein Shopping Center – diesmal allerdings das Center West nahe dem Verteilerkreis Webling.
Das Center wurde kürzlich umgebaut und erneuert – trotzdem ist der Kundenandrang im Vergleich zum Mitbewerb überschaubar. Die übliche Vorbereitung online lässt uns trotz minimalistischen Angaben zur Speisekarte auf das Cafe Restaurant Strindberg aufmerksam werden – unser Ziel ist gefunden.
Die Anfahrt gestaltet sich problemlos, Parkmöglichkeiten sind mehr als ausreichend vorhanden. Per Rolltreppe geht’s hinauf in den ersten Stock, in dem sich nach dem Umbau im Sinne eines kleinen „food court“ mehrere Lokale versammeln. Das Strindberg findet sich direkt neben dem Ausstieg der Rolltreppe, beginnend mit dem komplett verglasten und großen Raucherbereich. Daran angeschlossen in einer Nische stehen einige Tische, die den Nichtrauchern vorbehalten sind. Der relativ große Platz gegenüber, welcher der Terrasse vorgelagert ist, wird zur Hälfte ebenfalls vom Strindberg bespielt. Die „Freibereiche“ begeistern uns nicht wirklich und so bleibt nur mehr der Raucherbereich, in dem wir uns einen Tisch ganz hinten an der Glaswand suchen.
Der Raum ist interessant geschnitten und auf zwei Ebenen unterteilt. Das Interieur wirkt gefällig, die gelb getünchten Wände harmonieren nicht ganz so optimal mit den hellbraunen Sesseln, noch etwas störender wirkt allerdings die Decke, die mich an vieles, nur nicht an ein Restaurant erinnert. Wir treffen kurz vor 12 Uhr ein, außer uns sind bereits einige Gäste anwesend, bei denen es sich zum Großteil um Stammgäste handeln dürfte. Nach und nach kommt auch mehr Laufkundschaft, als wir später aufbrechen, ist das Lokal und vorallem der Freibereich sehr gut besucht.
Wir werden freundlich und amical von einer Dame aus dem Service begrüßt, die uns auch die Speisekarten überreicht. Die Getränke werden unverzüglich aufgenommen, das große Pago Marille (Euro 2,90) und das Mineral Zitron (Euro 2,40) kommen wenig später gemeinsam mit Besteck und Servietten auf den Tisch. Neben der flotten Dame werken zumindest drei weitere Mitarbeiter im Service, die aufgrund der teilweise weiten Wege gut beschäftigt sind.
Das Ambiente macht bis auf die farblich nicht ganz so gelungene Abstimmung einen passablen Eindruck. Die Tische stehen für meinen Geschmack ein wenig zu eng beisammen, die Sitzgelegenheiten sind dafür bequem. Gelb scheint die bevorzugte Farbe zu sein, denn auch die Tischdeko in Form einer Plastikblume schert nicht aus dem Konzept aus.
Die auf der Homepage angepriesene „gehobene Qualität in der Getränke- und Speisenauswahl sowie perfekt auf die Saison abgestimmte Gerichte ….“ spiegeln sich in der Karte leider nicht ganz wieder. Truthahnfilet „Florida“, Kotelette „Hawaii“ amüsieren uns so wie das Gordon bleu, dass „PanzArotti“ Erdäpfel-Mozzarellalaibchen sind ist mir neu, aber vielleicht ist ja auch wirklich etwas anderes als PanzErotti gemeint. Nach einigem Suchen werden wir trotzdem fündig – die Dame nimmt die Bestellung routiniert auf.
Wenn mir die Auswahl bei der Vorspeise schwer fällt, entscheide ich mich meistens für eine Leberknödelsuppe (Euro 2,70), obwohl es nicht ganz so einfach ist, einen (für mich) guten Leberknödel herzustellen. Dieser ist gut – sehr gut sogar. Stichfest so wie ich es mag, gut abgeschmeckt, die Suppe heiß und kräftig, frischer Schnittlauch – ein gelungener Einstieg.
Grießnockerlsuppe (Euro 2,30). Das Nockerl badet in derselben kräftigen Suppe, wie mein Leberknödel, ist nicht ganz so stichfest, aber auch nicht total weich und verkocht, wie sie mir leider auch schon serviert wurden.
Grillteller Strindberg (Euro 10,90). Der Kollege ist hungrig und lässt sich von den dreierlei angeführten Fleischsorten nicht abschrecken. Serviert werden tatsächlich drei passable Stück Fleisch (Schwein, Truthahn, Huhn) - leider AUF den Wellenpommes als Beilage. Die Deko übernehmen Preiselbeer-Pfirsich und Grilltomate. Das Fleisch ist ok gebraten und ohne größere Mängel. Die Pommes sind ebenfalls ok, das Gericht als solches ein guter Durchschnitt.
Für mich soll es ein Grazer Schnitzel (Euro 8,90) sein, das laut Karte mit Schinken, Champignons, Zwiebel und Paprika pikant gefüllt ist. Das Fleisch kommt einmal durchgeschnitten auf den Teller, Zwiebel und Paprika sind sehr klein geschnitten in der Füllung auszumachen, die Champignons suche ich vergeblich. Das Schnitzel ist gut gebacken, allerdings nicht sehr sorgfältig zubereitet, denn die Hälften sind nur teilweise übereinandergeschlagen. Die Petersilerdäpfel als Beilage sind sehr weich, die Petersilie wurde wahrscheinlich nur mit etwas Butter vermengt über die Kartoffeln geträufelt.
Beim Abservieren erkundigt sich unsere Servicedame, ob alles zu unserer Zufriedenheit war, die Option auf einen Kaffee oder eine Nachspeise lösen wir diesmal nicht ein. Wir werden nicht gedrängt und trinken ohne Hektik aus. Die Rechnung für die beiden Vorspeisen und Hauptgerichte inklusive je einem Getränk beträgt ohne Trinkgeld genau 30 Euro.
Zum Fazit: Das Ambiente im Cafe & Restaurant Strindberg hat uns ein wenig enttäuscht. Die Einrichtung macht einen qualitativ hochwertigen Eindruck, die farbliche Abstimmung lässt ebenso wie die Deckengestaltung zu wünschen übrig.
Das Service war flott und über weite Strecken aufmerksam, gefühlt von den drei Kategorien dem „sehr gut“ am nächsten. Die von uns gegessenen Speisen waren durchschnittlich (Hauptspeisen) bis sehr gut (Suppen), die angekündigte gehobene Qualität haben wir ein wenig vermisst. Für eine kurze Mittagspause mit bodenständiger Kost ist das Strindberg aber durchaus zu empfehlen – die Terrasse werden wir bei passendem Wetter bestimmt noch ausprobieren.
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