Kürzlich verbrachte ich drei angenehme Tage im Bio- und Landhotel Reiterhof in Achenkirch, dessen Restaurant ich an zwei Abenden genießen durfte. Leider ist das Restaurant nur für Hotelgäste geöffnet – sollte damit ein Bewertungskriterium nicht erfüllt sein, ersuche ich den Admin die Bewertung zu...Mehr anzeigenKürzlich verbrachte ich drei angenehme Tage im Bio- und Landhotel Reiterhof in Achenkirch, dessen Restaurant ich an zwei Abenden genießen durfte. Leider ist das Restaurant nur für Hotelgäste geöffnet – sollte damit ein Bewertungskriterium nicht erfüllt sein, ersuche ich den Admin die Bewertung zu löschen.
Das Restaurant war so wie das gesamte Hotel in einem sehr gepflegten Zustand, es dominiert Holz im rustikalen Stil, das aber durch Deko-Elemente gekonnt unterbrochen wurde. In der Mitte die quadratische Bar, am Rand angeordnet und um 2 Stufen erhöht in verschiedenen offenen Räumen unterteilt die Speisebereiche.
Unser Tisch war sowohl für das Frühstück, das nicht unüblich in Buffetform stattfand, wie auch für das Abendessen jeweils sehr geschmackvoll und klassisch eingedeckt.
Am Frühstückstisch hinterlegt war jeweils eine kleine ledergebundene Mappe, in der sich neben einem Wander-Tip die Information zum Abendmenü befand und die über die Auswahl aus drei verschiedenen Hauptgängen informierte.
Salat konnte man sich vom Buffet holen, die restlichen Gänge wurden serviert. Es gab eine sehr gut sortierte Weinkarte, statt dem üblichen Leitungswasser wurde Granderwasser angeboten (um recht happige 2,40 pro 0,7 Liter).
Abend 1: „Kraftbrühe mit Grießnockerl“. Die Suppe machte optisch aufgrund der recht dunklen Farbe einen sehr vielversprechenden Eindruck, dem sie leider nicht ganz gerecht wurde. Nicht ungschmackig, aber trotzdem war von der angepriesenen Kraft in der Brühe nicht viel da. Die Nockerl waren gut, auch wenn ich sie so weich nicht wirklich gerne mag.
Der nächste Gang „Karottenterrine im Zuccinimantel“ [sic!] war optisch sehr schön angerichtet. Die Terrine war allerdings zu weich, wenn auch geschmacklich gut, ebenso das Pesto.
Der Hauptgang: „Rinderfilet auf Peperonato und Kartoffelblattl´n“. Das Fleisch wunderbar zart und sehr schön rosa. Die Kartoffelblattln (ein Kartoffelteig, der scheinbar in Öl oder Schmalz schwimmend herausgebacken wurde) war sehr gut, das Peperonato mit einer feinen Grundschärfe.
Der Hauptgang für Fr. bluesky: „Wolfsbarsch mit Kartoffelgnoccies [sic!] auf Sellerie-Wasabi Creme“. Der Fisch selbst war gut zubereitet, leicht knusprige Haut, nicht trocken. Die Gnocchi waren ok, der Wasabi hielt sich sehr im Hintergrund.
Nachspeise: „Geeister Kaiserschmarren“ Eine gute Idee, ein Eis in dieser Geschmacksrichtung anzubieten, auch wenn ich bei einer Blindverkostung wahrscheinlich nicht auf Kaiserschmarren getippt hätte.
Abend 2: Gestartet wurde natürlich wieder mit Salat vom Buffet; Danach: „Weiße Zuccinischaumsuppe“ (schreibt man in Tirol Zucchini generell ohne H?). Die Suppe war geschmacklich gut, eventuell ein wenig lind und nicht sehr schaumig.
Vorspeise: „Sauerkrauttaschen“. Wiederum ein Kartoffelteig, gefüllt mit durchaus gut abgeschmecktem, nicht zu derbem Sauerkraut. Dazu am Teller eine kleine Nocke Frischkäse. Geschmacklich wars ok, in jedem Fall etwas, was ich so noch nicht gesehen habe, würde sich aber bestimmt gut als Fingerfood machen.
Der Hauptgang: Wir entschieden uns beide für die „Entenbrust in Pistazien-Honigkruste auf Preiselbeerradiccio [sic!] und Douchessekartoffeln“. Die Hauptgänge scheinen dem Küchenchef wirklich zu liegen – das Fleisch war wirklich sehr gut, die Honigkruste harmonierte mit der Entenbrust. Der Radicchio war für meinen Geschmack schon ein wenig zu letschert, der umwickelte Speck war zu dominant. Die Kartoffeln gut und in jedem Fall (so wie jede Komponente aller Gerichte) selbstgemacht.
Den Abschluss bildete „Grün-Tee Creme-Brulée“. Serviert im Glas – die Karamellschichte war nicht allzu dick, aber knackig, den grünen Tee konnte ich nur erahnen. Das hausgemachte Eis auf den Himbeeren war erfrischend, auch wenn man sehr schnell sein musste, um das Eis noch im halbwegs festen Zustand genießen zu können.
Die Portionsgrößen waren nach Auskunft bewusst kleiner bemessen – es wurde aber immer vom jeweiligen Gang dem Gast noch eine weitere Portion angeboten.
Generell zum Service: Die Servicekräfte (uns bedienten zwei junge Damen und die Chefin) waren aufmerksam und stets da, wenn nötig. Die Chefin selbst kümmerte sich wirklich sehr gewissenhaft um das Wohl jedes einzelnen Gastes, fragte nach ob noch was fehlt, trug auf, servierte ab und hatte stets einen guten Überblick.
Zum Fazit: Das Ambiente ist zweifelsohne mit viel Liebe zum Detail gestaltet worden und entspricht wohl auch dem, was sich der Gast erwartet. Das Service ist nicht zuletzt durch die familiäre und fürsorgliche Chefin etwas Besonderes, man fühlt sich stets gut aufgehoben. Die Speisen sind teilweise kreativ, teilweise manchmal nicht ganz so gelungen wie gedacht, hat man den Eindruck – die Hauptspeisen waren jedoch beide sehr gut. Auf einen weiteren Besuch würde ich es in jedem Fall ankommen lassen – wenn dann halt nur im Zuge einer Übernachtung.
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In Tirol hoaßt desch Knotschi! Und guat isch! :-P