Zugegebenermaßen gibt es für mich nicht viele Gründe, den Grazer Griesplatz zu besuchen. Ein Umstand verschlägt mich aber trotzdem immer wieder in diese Gegend: wenn ich Zutaten für Thailändische Gerichte einkaufen möchte. An wenigen anderen Plätzen gibt es so viele originale Gewürze, Saucen, Pas...Mehr anzeigenZugegebenermaßen gibt es für mich nicht viele Gründe, den Grazer Griesplatz zu besuchen. Ein Umstand verschlägt mich aber trotzdem immer wieder in diese Gegend: wenn ich Zutaten für Thailändische Gerichte einkaufen möchte. An wenigen anderen Plätzen gibt es so viele originale Gewürze, Saucen, Pasten und vorallem Gemüsesorten, wie im Asia Minimarkt.
Diesen Freitag war es mal wieder soweit, der Minimarkt ist unser Ziel. Glücklicherweise befindet sich im Geschäft auch ein kleiner Imbiss, in dem man thailändische Speisen gleich direkt essen oder auch mitnehmen kann. An speziellen Terminen finden Kochkurse statt, an denen man in die Besonderheiten der thailändischen Küche eingeweiht wird.
Vor dem Markt findet sich ohne Schwierigkeiten ein Parkplatz in der nicht ganz billigen Kurzparkzone, auch die Anreise per Bus sollte bei Bedarf kein Problem sein. Beim Eintreten wähnt man sich vorerst in einem reinen Shop – erst auf den zweiten Blick fallen die vier größeren Holztische und die ums Eck laufende Sitzbank linker Hand direkt vor der Auslage auf. Drei der Tische sind mit Gästen besetzt, wir haben also Glück und setzen uns an den letzten Freien.
Am Tisch findet sich die Speisekarte mit 24 Gerichten, wir schmökern schon mal, bis die attraktive thailändische junge Frau die Bestellung aufnimmt.
"Etwas scharf?" schlägt sie den Schärfegrad für mein Gericht vor, ich stimme zu. Die Getränke - in unserem Fall handelt es sich stilecht um zwei Flaschen Singha Bier (je Euro 2,50) – holt man sich selbst aus dem Kühlschrank.
Ein wenig ungewohnt ist es schon im Shop mit Ausblick auf die gefüllten Regale zu essen, während die restliche Kundschaft einkauft, aber für die gute Qualität nehme ich dieses kleine Manko in Kauf.
Als Vorspeise wünschen wir uns eine Portion Poh Pia – hausgemachte Thai Frühlingsrollen (Euro 3,80). Serviert werden vier Stück Frühlingsrollen, denen ich das Attribut hausgemacht durchaus abnehme. Sie sind brennheiß, die separat im Schälchen servierte süße Chilisauce hilft ein wenig beim Abkühlen. Geschmacklich sind sie sehr gut, knusprig und mit reichlich Füllung zubereitet.
Die Hauptspeisen kommen nur sehr knapp nach der Vorspeise auf den Tisch, da auch sie sehr heiß sind, widmen wir uns weiter den Frühlingsrollen.
Gaeng Khiau Wan – grünes Curry mit Hühnerfleisch, Bambusschoten, Basilikum, Limettenblättern und Auberginen (Euro 7,30). Allein schon der Duft des Gerichtes versetzt mich in den letzten Thailandurlaub zurück. Die erste Kostprobe bestätigt meine Befürchtung: „etwas scharf“ bedeutet wohl eher relativ scharf. Ich sehe das bis zu diesem Zeitpunkt von mir etwas mitleidig belächelte Gestöhne und Gepfauche des Gastes am Nachbartisch über seiner Schüssel Curry unter einem neuen Gesichtspunkt. Kalt wird mir an diesem Tag nicht mehr werden - der extra servierte Reis hilft über die Schärfe des geschmacklich einwandfreien Gerichtes etwas hinweg. Das Hühnerfleisch ist dünn geschnitten und sehr zart, das Gemüse noch knackig.
Pad Thai – gebratene Reisnudeln mit Garnelen, Erdnüssen und Rührei (Euro 7,90). Die Portion ist stattlich, die Nudeln genau richtig gegart. Wer das Gericht schon mal versucht hat weiß wahrscheinlich, dass Reisnudeln sehr schnell in einem gatschigen Klumpen enden können – keine Spur davon auf diesem Teller. Auch hier ist das Gemüse noch knackig, die Garnelen geschmacklich gut – Fr. bluesky ist sehr angetan.
Die Sitzplätze sind heiß begehrt – während unseres Besuches war keiner der Tische länger als einige Minuten unbesetzt. Wir trinken aus, während Fr. bluesky noch etwas einkauft, versuche ich meine etwas höhere Betriebstemperatur wieder abzusenken. Bezahlt wird direkt an der Kasse – für die drei Gerichte und die zwei Bier zahlen wir rund 24 Euro.
Zum Fazit: Das Ambiente ist natürlich geprägt vom Shop selbst, man darf sich weder vom Blick auf die Regale, noch von neugieriger Laufkundschaft abschrecken lassen. Das Service wurde von der jungen Dame durchgeführt, die nebenbei noch die Kasse zu bedienen hatte. Der Kontakt war sehr freundlich, obwohl sie ausreichend zu tun hatte. Die von uns gegessenen Speisen waren wirklich sehr gut und authentisch. Man merkt, dass eine thailändische Köchin am Werk ist, die ihr Handwerk versteht – lediglich beim Schärfegrad sollte man nicht zu mutig sein.
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Ich liebe die Original-Thaiküche!!! Angefangen hat es als Zufall als ich 16 oder 17 Jahre alt war. Später kam ein Thailänder, der später sein eigenes Restaurant eröffnete, als Familienfreund hinzu. Leider ist er bereits gestorben. Und ich mag absolut keine sogenannten Thai-Lokale a la "Bangkok Vienna".