Anlässlich dem Empfang des dritten Sakraments der christlichen Initiation (©Wikipedia; sprich ich war bei einer Firmungsfeier) verschlug es mich ins mir bisher unbekannte St. Blasen im Bezirk Murau genauer gesagt zum Alpengasthof Moser – Karchauer Wirt.
Die Anreise war etwas abenteuerlich, le...Mehr anzeigenAnlässlich dem Empfang des dritten Sakraments der christlichen Initiation (©Wikipedia; sprich ich war bei einer Firmungsfeier) verschlug es mich ins mir bisher unbekannte St. Blasen im Bezirk Murau genauer gesagt zum Alpengasthof Moser – Karchauer Wirt.
Die Anreise war etwas abenteuerlich, leitete mich mein Navi zwar auf dem kürzesten Weg, allerdings auch via einer Anrainerstraße (sorry liebe Anrainer), über Stock und Stein an den Zielort. Ich würde in jedem Fall die Fahrt über die etwas längere, aber immerhin asphaltierte Strecke über Murau (Joslbauerweg, Probstweg) empfehlen.
Am Zielort angekommen entschädigte der Anblick des stattlichen und vielversprechenden Gebäudes über die Beschwerlichkeiten der Anreise, ein Parkplatz fand sich ohne Probleme vor dem Haus. Der laus Homepage in der vierten Generation geführte Alpengasthof Moser bietet neben dem Gasthof auch Gästezimmer zur Vermietung an.
Wir betraten den Gasthof über die derzeit noch nicht bespielte Terrasse in den reservierten Saal, der uns räumlich geteilt mit einer zweiten Gesellschaft für diesen Nachmittag beherbergte. Am Weg in den Saal ergibt sich vom Vorraum aus der Blick in die Küche, wo bereits fleißig gewerkelt wird – die offene Türe lässt den ankommenden Gästen einiges an Dampfschwaden zuteilwerden. Ebenfalls vom Vorraum aus kommt man ins Obergeschoß, im Untergeschoß befinden sich (lediglich über die Stufen erreichbare) die zwar optisch sauberen, aber geruchlich verbesserungswürdigen Gästetoiletten, sowie ein Spielzimmer für die Kleinen. Eine ebenso nette Idee wie das Spielzimmer sind die Bilder an den Wänden im Stiegenhaus, die das Haus zu unterschiedlichen Zeitpunkten in dessen Geschichte zeigt.
Am Eingang zum Saal befand sich die große und sehr aufgeräumte Bar, hinter der uns der Seniorchef bereits erwartend freundlich grüßte. Die Tafel war relativ farbenfroh gedeckt (gelbe Tischtücher, rote Mitteldecken), vom Firmling gebastelte Andenken waren bereits auf jedem Platz hinterlegt. Generell wirkt der Gastraum aufgeräumt mit nur sehr wenig Deko, fast schon ein wenig steril.
Das (männliche) Service war einheitlich trachtig gekleidet, recht flott und routiniert – auch größere Gruppen stellen offenbar keine Herausforderung dar.
Aus dem vorgeschlagenen Menü haben wir uns für eine Leberknödelsuppe und eine Frittatensuppe entschieden – eine Knoblauchcremesuppe wurde als dritte Alternative angeboten. Die Suppen wurden nach dem Einstellen der vorgewärmten Teller in kleinen Portionierern serviert. Meine Frittatensuppe war zwar heiß, aber relativ lind, die Einlage sog die Suppe sehr schnell auf und wurde so in kürzester Zeit zu einer eher weichen Masse mit homöopathischem Schnittlauchanteil. Die Leberknödelsuppe mit Riesenknödel und schon etwas mehr (leider nicht frischem) Schnittlauch war vermutlich aus dem selben Topf, der Knödel war aber geschmacklich gut.
Trotzdem der Karchauer Wirt für sein Backhendl bekannt ist, haben wir beim Hauptgang einen Grillteller und ein Jägerschnitzel mit Spätzle gewählt. Der Grillteller bestand aus dreierlei Fleischsorten, TK Gemüse und Pommes, sowie einer Kräuterbutter ohne Kräuter. Das Fleisch war ok gebraten, das Gemüse nur noch mit leichtem Biß. Das Jägerschnitzel war geschmacklich sehr gut, zart und ohne Flachsen. Die Spätzle selbstgemacht, sehr gut zur Sauce passend, die von guter Konsistenz war. Dazu gab es einen kleinen gemischten Salat – ohne wesentliche Höhepunkte.
Als Nachspeise wurde gemischtes Eis mit Früchten angepriesen, bei dem ich die von mir nicht sehr geschätzten Dosenfrüchte in Zuckerwasser befürchtete. Die Furcht war unbegründet, fand sich im Schüsserl neben zweierlei Eissorten und einer überschaubaren Menge Schlag noch frisch geschnittenes Obst – ein guter Menüausklang.
Fazit: hat man erst mal den richtigen Weg gefunden, bietet der Alpengasthof Moser eine risikolose Möglichkeit, um gutbürgerlich zu essen. Das Service hinterlässt einen sehr guten Eindruck, als Gast fühlte ich mich gut betreut. Das Ambiente wirkt fast ein wenig zu aufgeräumt, aber trotzdem einladend. Eine Empfehlung, wenn man ohnehin in der Umgebung ist.
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St. Blasen, ein netter Ort!