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Di, 3. Dez 2024

Agrodolce

(1)
Hoher Markt 4, Wien 1010
Küche: Italienisch
Lokaltyp: Weinbar, Vinothek, Bistro
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Agrodolce

Speisen
Ambiente
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Gesamtwertung

43
1 Bewertung fürAgrodolce
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Bewertungen

am 16. Februar 2020
SpeisenAmbienteService
Die Lieblingsschwägerin hat in irgendeiner Zeitung einen interessanten Bericht über das kleine Lokal AGRODOLCE, Enoteca & Alimentari (Wein & Lebensmittel) gelesen. Vor allem geniale Pasta soll es hier geben, aber auch köstliche Antipasti und natürlich Vino vom Feinsten. Also telefonisch für de...Mehr anzeigenDie Lieblingsschwägerin hat in irgendeiner Zeitung einen interessanten Bericht über das kleine Lokal AGRODOLCE, Enoteca & Alimentari (Wein & Lebensmittel) gelesen. Vor allem geniale Pasta soll es hier geben, aber auch köstliche Antipasti und natürlich Vino vom Feinsten.

Also telefonisch für den 14.2.2020 um 18:00 einen der wenigen kleinen Tische reserviert und per Pedes hin mit Schwung in den Ersten, zum Hohen Markt 4. Das Lokal findet man recht versteckt in einem Durchgang zur Landskrongasse. Vis a vis haben die Buslinien 1A und 3A ihre Station, gleich neben dem bekannten Würstelstand.

Wenn man rein kommt ist rechts hinter einer Milchglaswand die Miniküche, davor die Speisenvitrine mit vielen kalten Köstlichkeiten und links der Sitzbereich. Da sind 4 Zweiertische, 2 Vierer, ein Sechser und ein Achtertisch. Somit finden bei Idealbesetzung 30 Gäste Platz. Es gibt nur Hochtische mit Holzplatte und dazu Hocker, was für mich das Lokal auch zu einer Art Bar macht.
Das an diesem Freitagabend alles voll war sei nur am Rande erwähnt und ohne Reservierung bekommen sowieso nur die wenigsten einen Platz.

Wie mir das Netz verriet, wird das Lokal von Herrn Rudolf Schlagenhaufen, einem „alten“ Gastroprofi betrieben, er kellneriert auch, seine aus Sardinien stammende Frau ist für die Kulinarik zuständig. Für die vielen Stammgäste ist er nur der Rudi und er kennt fast alle! Beide sind sehr sympathische, freundliche Zeitgenossen und sie können Small Talk, der über das Normale hinaus geht.
Außer den Beiden gibt es noch eine Servicemitarbeiterin und soweit ich das mitbekommen habe, jemanden der abwäscht. Sie macht einen sehr anständigen Job, ist ebenfalls freundlich und weitgehend aufmerksam, manchmal wirkt sie vielleicht etwas abwesend. :-)
Man fühlt sich hier sofort sehr wohl und bestens betreut, wie wenn man schon ewig herkommen würde.

Speisekarte gibt es übrigens keine, nur eine kleine sehr feine Weinkarte. Er erzählte uns eingangs was es denn heute so alles gibt und so entschieden wir uns natürlich für einen Vorspeisenplatte, die er uns selbst zusammenstellte. Und was er uns dann auf einem großen weißen Teller brachte war großartig. Da war Bresaola (luftgetrockneter Rinderschinken) Prosciutto, Lardo und eine Salami deren Name ich mir nicht gemerkt habe. Alles von toller Qualität, ganz dünn aufgeschnitten, Rohschinken und Lardo sind quasi auf der Zunge zergangen. Weiters bekamen wir noch einen herrlich milden Gorgonzola, getrocknete Paradeiser, grüne wunderbare Oliven, eingelegte Zucchini und Paprika. Dazu im Körberl frisches, noch lauwarmes Weißbrot, mit knuspriger Rinde und ebenso geniales Olivenbrot.

Dann kam Alessandra Lussu, die Köchin zu uns an den Tisch und erzählte uns was sie den heute so alles macht. Die Frau ist sowas von herzlich und ihr Deutsch, mit italienischem Akzent, ist einfach nur liebenswert. Als wir ihr sagten, dass wir eigentlich alle drei Pasta Kreationen kosten wollen, entkam ihr eine breiter Grinser. Und so machte sie uns je drei kleine Portionen.
Bravo, ganz genau so gewinnt man neue zufriedene Gäste!

Zu Beginn bekamen wir Orecchiette mit wunderbar knusprigen Parmaschinken und etwas Rucola. Die umwerfende Sauce eine aus Lauch und Karfiol, mit einem Schuss Obers, oder was auch immer das war. Der Gaumen wollte nicht aufhören zu sagen mehr.....

Dann gab es etwa 3cm breite, ganz flache Nudeln, in einer Paradeissauce, wunderbarer Burrata, etwas Olivenöl und frischem Basilikum. Bei der Sauce glaubte man in frische sonnengereifte Paradeiser zu beißen, einfach ein Traum.

Zum Abschluss wurde uns eine Trüffelpasta serviert. Hier die Nudeln lang und nicht allzu breit, was für himmlische Sauce das war weiß ich leider nicht, drüber war schwarzer Trüffel gehobelt. Auch dieses Gericht hat eindeutig Suchtpotential.

Alle Teigwaren waren perfekt al dente, so wie es für uns sein soll und wie ich es mir in so einem Lokal eigentlich auch erwarte. :-)
Die kleine Italienerin hat schon verdammt viel Ahnung wie man Pasta macht, sie servierte alles selbst und erklärte uns was wir am Teller haben.

Das Tiramisu, das sie mir empfahl, war leider schon aus als ich es bestellen wollte. Schade zu lange gewartet, sah am Nachbartisch nämlich herrlich aus. Dafür bekam ich als Ersatz und ohne dafür zu zahlen, etwas mit Blätterteig, Marillenmarmelade und ein Art Zuckerguss drauf, war nicht schlecht, aber halt kein Tiramisu.

Die Getränke des Abends waren 3 sehr gute Prosecco und danach eine Flasche Sauvignon Alturis, irgendwo aus Friaul. Der fast perfekt Sauvi, sehr fruchtig und ganz typisch für die Gegend.
Nachdem die Gläser scheinbar ein Loch hatten :-)) wurde es noch ein Zweiter Weißer und zwar ein Lugena Lago di Garda, aus der Provinz Brescia. Auch der wusste zu überzeugen, allerdings würde ich das nächste Mal die Reihenfolge umdrehen, der war etwas leichter, aber genauso fruchtig. Beide waren Jahrgang 2018.
Auf Wunsch gibt es Leitungswasser, zahlen tut man nichts dafür und wenn die Karaffe leer ist steht unaufgefordert eine Neue am Tisch.
Der Espresso war perfekt, einer von Foschi Caffe, irgendwo in Umbrien zu Hause, sie haben aber auch einen Standort in Mödling.
Als wir gehen wollten, wurden wir noch auf einen ganz feinen weichen Grappa eingeladen.

Grandios gegessen, dafür wollten man € 39,-- pro Person, in einem Ambiente wie man es auch in Italien antrifft und das Service sehr sympathisch.
Die Rechnung kann man mit der Maestro Karte begleichen und zu den Preisen, JA wir sind im Ersten, vor allem was die Weinpreise betrifft!

Und wie schrieb ein Journalist, der Hacker wars übrigens, der den eingangs erwähnten Artikel im Trend verfasst hat, über das Lokal „Geheimtipp im Durchgang“.
Wohl bald nimma meint der Stammersdorfer und wie sagte Meister Schlagenhauf zu mir, so ein Zeitungsbericht ist nicht immer nur Segen, denn seit diesem rennen sie ihm die Türe ein, was ob der Kleinheit seines Lokales nicht immer nur gut ist. In den letzten Wochen musste er eine Vielzahl an (neuen) Gästen fortschicken und es gibt halt sehr viele Stammgäste.....

Warum im Trend allerdings von Acredolce zu lesen ist, wo es eigentlich AGRODOLCE heißt, wird mir ein Rätsel bleibn.

Danke, es war schlicht großartig und die alte Berkel ist der Hammer. Diese hat etwa 150 Kilo und ist ca. 80 Jahre alt, wie mir der Chef erzählte. Gut erhaltene Prosciutto Schneidemaschinen werden um 12 bis 13tsd Euro gehandelt.
Antipasti vom Allerfeinsten! - Agrodolce - WienOrecchiette mit Parmaschinken, grandios! - Agrodolce - WienPasta mit Paradeissauce und Burrata, herrlich! - Agrodolce - Wien
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